Niklas Stark von Hertha BSC war bereits gleich doppelt von der Corona-Krise betroffen. Sebastian Polter vom Rivalen 1. FC Union Berlin noch nicht – doch es wird so kommen. Und RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff blickt positiv auf die kommenden Wochen.
Drei Vereine, drei Beteiligte und drei Meinungen und Erlebnisse. Vor allem Sebastian Polter ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken an Tag X. Im Gegensatz zu anderen, die damit den 9., vielleicht den 16. Mai, also jenen Tag definieren, an dem der Neustart der 1. Bundesliga vollzogen werden könnte, schaut Polter etwas weiter in die Zukunft. Auf jenen Tag, der bedeuten wird, Abschied zu nehmen. Vom Stadion An der Alten Försterei, doch wohl eher nicht von den Fans der Eisernen. Zumindest nicht hautnah und persönlich.
Es droht ein trauriger Abschied für Polter
Beim Aufsteiger 1. FC Union Berlin zeichnet Sebastian Polter fast schon ein romantisches Bild vom Fußball. „Es gibt Familien, die gehen am Wochenende mit den Kindern ins Stadion, essen eine Bratwurst, der Papa trinkt ein Bierchen“, findet der Stürmer der Eisernen. Das gehöre alles dazu. Das alles mache den Fußball aus. „Solche Aktionen vermisst die Gesellschaft derzeit“, glaubt der 29-Jährige. Wie auch immer am 30. April die Entscheidung der Politik ausfallen wird, nachdem die DFL nun ein schlüssiges Konzept für einen Neustart der 1. Bundesliga vorgelegt hat – für Polter ist klar: „Der Profi-Fußball muss sich der Gesellschaft und der Politik fügen. Wir als Fußballer müssen da auch Vorbilder sein.“ Deswegen hofft der Stürmer, dass „die Fans das auch verstehen, dass wir momentan mit Geisterspielen weiterspielen wollen“, weil andernfalls die wirtschaftlichen Folgen für viele Vereine immens seien. Sebastian Polter persönlich ist aber auch ein Opfer der Corona-Krise.
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Ein frommer Wunsch, der sich nicht erfüllen lässt
Denn schon jetzt steht fest: Für den 29-jährigen Angreifer gibt es in Berlin-Köpenick keine Zukunft. Sein Vertrag werde nicht verlängert. Dass Polters „letzter Wille“ sich erfüllen kann, ist eher fraglich. „Ich hoffe, dass ich mich vor einem vollem Stadion verabschieden kann und nicht über eine Videoschalte auf Wiedersehen sagen muss“, meinte der Unionler. Doch weil der Berliner Senat bereits Großveranstaltungen mit über 5.000 Beteiligten bis Ende Oktober verboten hat, wird dieser Wunsch schwer zu realisieren sein. So oder so: „Wenn der Tag X kommt, wird es hart.“ Ob das der 30. Juni sein wird, oder wegen eines späteren Neustarts der 1. Bundesliga vielleicht doch erst ein Tag im Juli, ist nach wie vor nicht sicher. Die DFL muss jetzt auf die Entscheidung der Politik warten. Kanzlerin Merkel und die Minister aller Bundesländer tagen am 30. April wieder.
Niklas Stark von Hertha BSC schon doppelt in Quarantäne
Und wie sieht es beim Nachbarn Hertha BSC aus? Dort hat ja bekanntlich Bruno Labbadia als neuer Trainer das Kommando übernommen. Innenverteidiger Niklas Stark plaudert etwas aus dem Nähkästchen. Es gebe im Training Achtergruppen. Zweikämpfe sind Tabu, also Übungseinheiten mit direktem Kontakt. „Wir hoffen, dass es wieder losgeht und wir wieder Normalität reinkriegen“, meint Niklas Stark – und findet, dass ein Neustart der 1. Bundesliga sowieso nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden wird. „Ich glaube, dass die Mannschaft beim ersten Spieltag nach der Coronavirusphase nicht bei 100 Prozent sein kann.“
Mit Corona hat Berlins Verteidiger bereits doppelt Erfahrung machen müssen. Zwei Mal schon begab sich Niklas Start nämlich in die häusliche Quarantäne, da er als sogenannte Kontaktperson galt. Was aber, wenn der Kader von Hertha BSC nun, sofern Geisterspiele möglich wären, in die Quarantäne geschickt werden würde? „Es ist ein Weg, der funktionieren würde, keine Frage“, findet Stark, hat allerdings auch Zweifel: „Ob man das dann so durchziehen kann oder so durchzieht, wird die Frage sein, weil wir trotzdem keine Maschinen sind, sondern Menschen, die bedürftig sind nach Freunde und Familie“. Stark sieht die Sache skeptisch sehr schwierig.
Mintzlaff findet DFL-Konzept „sehr durchdacht“
Von Oliver Mintzlaff, dem Geschäftsführer von RB Leipzig, kommen derweil lobende Wort in Richtung DFL für das am Donnerstag vorgestellte Konzept: „Ich finde es sehr durchdacht und tragfähig für die Austragung künftiger Spiele und Spieltage mit aller gebotenen Vorsicht“, so Mintzlaff. Zumal es der Deutschen Fußball Liga gelungen sei, auch mit fast allen Medienpartnern Einigung zu erzielen. So könnten die Vereine etwas sicherer planen. Der Geschäftsführer von RB Leipzig sieht die Sache nun ähnlich wie DFL-Boss Seifert: Wie es weitergeht, müsse nun die Politik entscheiden. Und das wird sie tun. Am 30. April.
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