Der 1. FC Union Berlin möchte es laut japanischen Medien mal wieder mit einem Japaner im Kader versuchen. Zuletzt ist vielleicht der Wechsel von Atsuto Uchida zu den Eisernen in Erinnerung geblieben. Doch kam der Kicker in der Rückrunde 17/18 nur in zwei Spielen zum Einsatz. Schon 05/06 bestritt Yuzuru Okuyama, damals war Union noch in der Oberliga tätig, sieben Partien für den Club. Doch in der anstehenden Spielzeit könnten sich die Einsatzzeiten japanischer Spieler bei Eisern Union deutlich erhöhen. Denn mit Keita Endo ist ein Spieler im Gespräch, welcher in Japan mit guter Leistung auf sich hat aufmerksam machen können.
Von Ostfußball nach Fernost ist es halt manchmal nicht so weit. Doch zwischen der J-League und der 1. Bundesliga liegt ein gewisser Qualitätsunterschied. Nichtsdestoweniger möchten wir darauf verweisen, dass in den letzten Jahren so einige Japaner in Deutschland glücklich geworden sind. Daher genießt das deutsche Oberhaus in Japan einen guten Ruf für Spieler. Bezüglich eines Transfers von Endo zum 1. FC Union Berlin könnte dies ein Vorteil sein. Doch was würde der Japaner für ein Paket zu den Eisernen mitbringen.
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Keita Endo: Ein Transfer für die linke Offensivseite
Keita Ende ist 22 Jahre jung. Mit einer Größe von 1,75 Metern und einem Gewicht von gerade einmal 66 Kilo ist Endo sicherlich kein Schwergewicht. Doch sind wir im deutschen Fußball ohnehin die eher schlanken und flinken Japaner gewohnt. Und in diese Kategorie lässt sich auch der Flügelspieler, der seine Heimat Linksaußen auf dem Fußballfeld hat, einsortieren. Nicht nur in Deutschland ist die gute Leistung des Japaners aufgefallen. Auch in seinem Heimatland wird Endo als Talent geschätzt. So nahm ihn der Nationaltrainer zu zwei A-Länderspielen mit. Er nahm beim 2:1 Sieg über China teil und stand auch bei der 0:1 Niederlage im Match gegen Südkorea auf dem Spielfeld. Innerhalb der J-League gehört Keita Endo den Yokohama F. Marinos an.
Doch in Japan hat die neue Saison schon wieder begonnen. Für Yokohama läuft es bislang nicht sonderlich rund. Nach sechs Spielen stehen nur sieben Punkte auf dem Konto. Zwei Siege, ein Remis und drei Pleiten sind, bei 11:11 Toren, zu erkennen. Immerhin in der Offensive scheint es zu laufen. Endo trug mit zwei Toren und zwei Vorlagen in fünf Sielen dazu bei. Er traf ebenso einmal in zwei Partien der AFC Champions League. Als Vorbereiter und Torschütze könnte er für Union wichtig werden.
Endo-Transfer: Stammplatz-Chancen und Konkurrenzkampf
Zunächst einmal scheint, glaubt man den japanischen Medien, der Transfer bereits kurz vor dem Abschluss zu stehen. Es ist die Rede davon, dass die Gespräche in einem fortgeschrittenen Stadium sind und der Wechsel kurz bevorsteht. Doch Union Berlin muss sparen und daher bedacht bei den Transfers vorgehen. In Japan kaufst du günstiger ein. Keita Endo soll nur ausgeliehen werden. Allerdings sichern sich die Eisernen wohl eine Kaufoption für den 22-jährigen. So können sie in der angespannten Corona-Saison sparen und bei entsprechender Leistung den Kauf im nächsten Jahr nachholen.
Kommt Keita nur als Ergänzungsspieler? Auf der Position Linksaußen spielte in der abgelaufenen Spielzeit der von Magdeburg geliehene und jetzt für 1,5 Millionen Euro fest verpflichtete Marius Bülter. Er stand in 32 Spielen für Union auf dem Platz und schoss sieben Tore selbst. Als Vorlagengeber zeichnete er sich weniger aus. Nur einen Treffer legte er vor. Tatsächlich ist Bülter jedoch Rechtsfuß – ebenso wie Endo. Beiden können auch die rechte Seite bespielen – wo mit Ingvartsen, Abdullahi, Gogia und Becker jedoch weitere Akteure im Kader verfügbar sind. Wenn Endo im Training überzeugt, wird er seine Einsatzzeiten erhalten. Doch einen Stammplatz wird der Leihspieler nicht sicher haben.
Union Berlin sichert sich mit dem Leihgeschäft jedoch eine weitere Option für die Offensive. Nachdem Niko Gießelmann von Fortuna Düsseldorf und Sbastian Griesbeck vom 1. FC Heidenheim jeweils ablösefrei verpflichtet und die Leihgabe Bülter für 1,5 Millionen Euro fest verpflichtet wurde, wäre es gewissermaßen der vierte Neuzugang. Mit Moser (Cercle Brügge), Rapp (SV Darmstadt 98), Dietz (Viktoria Köln) und Maloney (Chemnitzer FC) kehren obendrein vier Leihspieler zurück. Endo wird nicht der letzte Neuzugang gewesen sein. Denn besonders die Abgänge von Kevin Schlotterbeck (Leih-Ende) und Torhüter Rafal Gikiewicz (zum FC Augsburg) gilt es zu kompensieren. Wird Rapp die Position in der zentralen Verteidigung zugetraut, fehlt noch immer ein Torhüter.