Internationale Sponsoren immer wichtiger für Bundesliga Vereine
Während man im Osten der Republik auf ein zweifelhaftes Experiment im Reagenzglas in Sachen Finanzierung durch Red Bull Leipzig als Eigentümer eines Clubs in der 1. Bundesliga setzt, werden im Westen internationale Sponsoren immer wichtiger für die dortigen Vereine. Dabei beschäftigt uns eine Frage, können kleine Vereine überhaupt noch im harten Bundesliga-alltag langfristig gegen große Konzerne und deren subventionierte Teams mithalten?
Und ja, es gibt tatsächlich noch echte eingetragene Vereine, wie zum Beispiel Mainz 05 im Oberhaus der Liga. Und genau auf dieses Beispiel wollen wir an dieser Stelle etwas genauer eingehen…
Dabei die gute Meldung zuerst – eine Ausgliederung der Profi-Abteilung bei Mainz 05 ist kein Thema. Dies gab der Vorstand der Mainzer am vergangenem Wochenende auf der zweiten Informationsveranstaltung zur geplanten Neuausrichtung des Vereins den Fans und Ultras bekannt. So stellte die von den Rheinhessen eingesetzte Kommission dafür zwei zukünftige Modelle vor. In der ersten Variante soll ein neu zu wählender Aufsichtsrat die Vorstandsmitglieder einschließlich des Vorsitzenden bestimmen. Im zweiten Modell wählen die Vereinsmitglieder den Chef. Ziel dabei ist eine transparentere Vereinsführung mit professioneller Ausrichtung.
Großer Wert wird zukünftig auch auf die Auswahl der Sponsoren gelegt. Neben der regionalen Verknüpfung im Netzwerkmarketing, sollen mehr internationale Sponsoren den Weg zum Bundesligisten finden. Ein erster Grundstein wurde in dieser neuen Ära dabei mit dem Globalplayer Coopertire gelegt.
Als weltweiter Player auf dem Ersatzreifenmarkt verfügt Cooper Tire & Rubber Company zusammen mit seinen Schwester- und Tochterunternehmen und seinen Joint Venture-Partnern über Produktionseinrichtungen auf drei Kontinenten, weltumspannende Vertriebs- und Distributionsnetzwerke sowie über Produkte, die die Anforderungen der dynamischsten Märkte der Welt erfüllen und übertreffen. Die Cooper-Unternehmensfamilie hat mehr als 430 Millionen Reifen für Fahrzeuge in aller Welt hergestellt – unsere Produkte sind dadurch ein wichtiges Element für die Lebensqualität zahlloser Menschen.
Auch soll die gute Zusammenarbeit zwischen Fans und Verein weiter auf hohem Level gehalten werden. Mittlerweile hat der FSV Mainz 05 weit mehr als 14.000 Mitglieder – Tendenz weiter steigend. In der großen “Klopp-Ära” konnte man viele große Sympatien auch außerhalb der Stadt aufbauen. Seitdem wächst man kontinuierlich in den Mitgliedszahlen. Zwar ist man damit sehr weit weg vom großen FC Bayern München, dennoch kann man stolz auf sich sein. Und mit seinen lautstarken Anhängern im Rücken ist Mainz eine echte Festung im Fußball-Oberhaus geworden.
Aber auch die Bindung zur Stadt bzw. Region soll dauerhaft zur soliden Wirtschaftstruktur beitragen. So wurde zur Wahrung der wirtschaftlichen und damit auch sportlichen Konkurrenzfähigkeit des Vereins durch die Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) der Stadt Mainz ab dem 5. Mai 2009 in Mainz-Bretzenheim die 34.034 Zuschauer fassende Opel Arena gebaut, welche der Verein nun pachtet. Andere ehemalige Vereine der 1. Bundesliga haben diese wichtigen Kosten in der Vergangenheit oftmals kopflos außer acht gelassen und sind mit riesigen Schulden in die Bedeutungslosigkeit abgestürzt – siehe am Beispiel von Aachen.
Fazit: Echte Vereine wie Mainz 05 (im Westen) in der 1. Bundesliga oder bsw. auch der 1. FC Union Berlin (im Osten) sind ein leuchtendes Beispiel in Sachen von gelebtem Vereinsfußball in Deutschland. Sie sind der Gegenpol zum gekauftem Sport ala Red Bull in Leipzig, wie er leider immer mehr in den oberen Ligen Einzug hält. Und nur mit größter Kraftanstrengung kann er uns in den den nächsten Jahren erhalten bleiben.
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