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Schlagwort: Online Casinos

Sportwetten und Online-Casinos bleiben bis 2021 legal

Hinsichtlich der Sportwetten haben die Ministerpräsidenten der Länder schnell eine Einigung finden können. Eine Verlängerung der Frist, bis zum Ablauf des Glücksspielstaatsvertrages im Jahr 2021, ist so gut wie beschlossen. Damit können die Sportwetter in Deutschland weiter legal ihrem Hobby nachgehen. Bei den Online-Casinos war jedoch längere Zeit nicht klar, ob ein Betrieb weiterhin möglich sein wird. Einige Bundesländer sprachen sich dafür, andere dagegen aus. Schleswig-Holstein nutzt die Gunst der Stunde. Glücksspiel ist Ländersache. Und somit steht einen Gesetz für das eigene Bundesland im Rahmen der Möglichkeiten. Ein Entwurf wurde eingereicht und soll Ende März beraten werden. Darin enthalten ist eine Verlängerung der kürzlich ausgelaufenen Lizenzen für Online-Casinos.

Zumindest in Schleswig-Holstein scheint sich die Politik einig zu sein. Denn mit dem SSW, der CDU, FDP und den Grünen ist sich die Regierung bei der Umsetzung eines neuen Gesetzesentwurfes weitestgehend einig. Und eben dieses Gesetz, welches bis Mitte 2021 voraussichtlich Anwendung finden wird, möchten wir im folgenden Absatz einmal näher untersuchen.
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Glücksspiel in Schleswig-Holstein: Online Casinos

Online Casinos mit Lizenz in Schleswig-Holstein

Während in deutschen Bundesländern, wie zum Beispiel Sachsen, sogar Links in journalistischen Texten zu vermeintlich illegalen Glücksspiel-Webseiten strikt verboten sind, ist dies in Schleswig-Holstein absolut kein Problem. Dort werden sogar Online Casinos auf dem offiziellem Portal der Landesregierung verlinkt. Noch besser – durch die Weitergabe durch das Innenministerium sogar für ein besseres Ranking im Suchmaschinenindex von Google enorm gestärkt.

Das sind die Online Casinos mit Lizenz (Wir dürfen leider keine Direktlinks setzen!):

Das Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration hat den folgenden Anbietern eine Genehmigung für die Veranstaltung und den Vertrieb von Online-Casinospielen erteilt:

888 Germany Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
bet-at-home.com Internet Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
BetVictor Ltd. (vormals: Victor Chandler (International) Ltd.)
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Betway Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Cashpoint Malta Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: Merkur-Spielcasino (www.merkur-spielcasino.de)
Electraworks (Kiel) Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Marke: Bwin (www.sh.bwin.de)
Greentube Malta Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Hillside (Gibraltar) Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Interwetten Gaming Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
LC International Ltd. (ehem. Ladbrokes International PLC)
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Löwen Play GmbH
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: Löwen Casino (www.loewen-play-casino.de)
Megapixel Entertainment Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: Wunderino (www.wunderino.de)
Marke: Vera&John (www.verajohn.de)
OnGoing Media GmbH
Genehmigungen: Fernvertrieb (für Personal Exchange International Limited)
Hinweis: kein Angebot!
OnlineCasino Deutschland AG
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: OnlineCasino Deutschland (www.onlinecasino.de)
Personal Exchange International Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
PlayCherry Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: Sunmaker (www.sunmakercasino.de)
Polco Ltd. of Betfair
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
REEL Germany Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung (auch Online-Poker), Fernvertrieb
Marken: PokerStars (www.sh.pokerstars.de)
Skill on Net Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Marke: DrückGlück (www.drueckglueck.de)
Tipico Company Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Trading Technologies Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
Unibet (Germany) Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!
World of Sportsbetting Ltd.
Genehmigungen: Veranstaltung, Fernvertrieb
Hinweis: Derzeit kein Angebot auf der Grundlage dieser Lizenz!

Quelle: schleswig-holstein.de

Fazit: Das Glücksspiel in Deutschland bedarf endlich einer gemeinsamen Lösung nach EU-Recht. Nach Schleswig-Holstein könnten nun auch NRW und Hessen mit einem eigenem Glücksspielstaatsvertrag nachziehen. Vielleicht ist dies dann auch endlich ein Signal an die anderen Bundesländer, welche weiterhin am Glücksspielmonopol aus eigenen wirtschaftlichen Interessen festhalten. Dies wurde bereits mehrfach durch den EuGH bemängelt. In einer liberalen Gesellschaft sollte jeder mündige Bürger selber entscheiden dürfen, ob man spielen möchte – oder nicht.

Made in Germany: Statt Merkur nun Bally Wulff

Sunmaker bietet weiter Made in Germany an

Als zu Saisonbeginn plötzlich das Glücksspielportal Sunmaker der Hauptsponsor des Ostvereins FC Hansa Rostock wurde, schien die Welt noch in Ordnung. Nun ja, sie dreht sich bekanntlich immer noch – nur leider nicht mehr um die Merkur-Sonne der Firma Gauselmann aus Deutschland im Web. Aus der Kommandozentrale in Espelkamp kam nämlich Anfang November das Aus für die beliebten Online Slots der deutschen Marke Merkur. Doch zum Glück gibt es da nun Bally Wulff aus Berlin. 

Screenshot: sunmaker.com

Was war der Auslöser für den Rückzug?

Verschiedene Medien hatten Anfang November darüber berichtet, wie die Gauselmann-Gruppe über eine Tochterfirma auf der Isle of Man ihre Software für virtuelle Spielautomaten, Blackjack- und Pokertische auch an Anbieter vertreibt, die aus deutscher Sicht illegal sind, aber gezielt deutsche Spieler adressieren. Nun scheint man dagegen, nach zuletzt anders lautenden Meldungen, doch hart durchzugreifen. Inwieweit das nun auch auf das Online Casino Österreich Auswirkungen hat, kann man mit dem heutigen Tag allerdings noch nicht klar prognostizieren. Fakt ist, dass endlich auch in Deutschland etwas nach dem eindeutigem EuGH Urteil von 2016 passieren muss.

Spannend wird es für das kommende Jahr ohnehin. Denn nachdem zuletzt das Verwaltungsgericht in München in seinem von der Kanzlei ARENDTS ANWÄLTE erstrittenen Urteil zu dem Schluss gekommen war, dass das deutsche Lotteriemonopol in seiner derzeitigen Ausgestaltung sowohl gegen die unionsrechtlich garantierte Dienstleistungsfreiheit gem. Art. 56 ff AEUV als auch gegen die verfassungsrechtlich garantierte Berufswahlfreiheit gem. Art. 12 GG verstößt, muss endlich hierzulande in puncto Regulierung etwas geschehen. Und auch der neuerliche Glücksspiel-Änderungsvertrag der Bundesländer wird definitiv nicht ratifiziert, nachdem Schlewsig-Holstein, NRW und Hessen aussteigen wollen.

Bally Wulff statt Merkur

Für die Glücksspielanbieter und auch die große Fangemeinde ist der Wegfall der Merkur Spiele im Internet natürlich zunächst erstmal ein riesen Verlust. Doch mit neuer Software von Gamomat ( Bally Wulff Online) und den zahlreichen anderen Server-seitigen White Label Angeboten von Microgaming, Netent, Blueprint, Amayo oder Novomatic aus Österreich rollt der Rubel aktuell noch ordentlich weiter – auch bei Sunmaker. Und sie sind bekanntlich auch noch Sponsor beim Halleschen FC, ebenfalls ein Verein aus unserer ostdeutschen Region.  Übrigens nicht alle Merkur sollen laut internen Informationen wegfallen. So hat zumindest Platin angekündigt, dass Eye of Horus, El Torero, Fishin Frenzy und Wishing Well sollen erhalten bleiben – zumindest ein kleiner Wermutstropfen. Und wer weiß, vielleicht kehren ja auch die beliebten Merkur Spiele schon bald wieder im Web zurück, sollte es endlich eine einheitliche Regulierung wie in Schleswig-Holstein bundesweit geben.

 

Glücksspiel Urteil: Müssen DFB und Vereine nun zittern?

Bundesverwaltungsgericht sagt: Glücksspiel ist online gefährlicher als offline

Aber auch andere Aussagen lassen durchaus aufhorchen:

Mit Ausnahme von Sportwetten und Lotterien ist das Veranstalten und Vermitteln von öffentlichem Glücksspiel im Internet verboten und dementsprechend zu untersagen”, sagte der Vizepräsident des Bundesverwaltungsgerichts, Josef Christ. Das Verbot verstoße nicht gegen die Dienstleistungsfreiheit in der EU. Christ sagte, dass “dies der Europäische Gerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht bezogen auf das vormalige generelle Internetverbot wegen der besonderen Gefährlichkeit des Glücksspiels im Internet gegenüber dem herkömmlichen Glücksspiel bereits festgestellt haben.

Bwin
By bwin ([1]) [Public domain], via Wikimedia Commons

Aktuell bewerben viele deutsche Fußballvereine (z.B.: RB Leipzig und FC Bayern München)  inklusive dem DFB private Glücksspielanbieter im Internet. Dazu gehören zum Beispiel Portale wie MYBET, TIPICO oder BWIN. Letzterer Anbieter ist sogar Hauptsponsor der 3. Liga, somit kräftiger finanzieller Unterstützer des Deutschen Fußballbund. Allesamt bieten Online Casino Spiele (Roulette), Online Slots (Spielautomaten), diverse Lotterien, teilweise Poker sowie Wetten verschiedener Art auf ihren jeweiligen Plattformen an.

Wären diese Plattformen nach dem neuerlichen Richterspruch demnach als illegal einzustufen? Diese Frage ist allerdings von unserer Seite nicht zu beantworten, da der wahrscheinlich bewusst gewählte Begriff “Lotterie” doch ziemlich dehnbar auszulegen ist. Demnach ist die Definition “Lotterie” im “GlüStV” wohl aber auch auf sämtliches Glücksspiel im Internet anzuwenden – also auf die eigentliche Frage zurück zu kommen, eher nicht:

Nach § 3 Abs. 3 Glücksspielstaatsvertrag(GlüStV) ist eine Lotterie ein Glücksspiel, bei dem einer Mehrzahl von Personen die Möglichkeit eröffnet wird, nach einem bestimmten Plan gegen ein bestimmtes Entgelt die Chance auf einen Geldgewinn zu erlangen.

Interessant ist aber allerdings durchaus auch die Aussage des Richters am Bundesverwaltungsgericht , dass Online Spiel vermeintlich im Vergleich zu “herkömmlichen Glücksspiel” (wahrscheinlich Offline Glücksspiel) besonders gefährlich sei. In Deutschland gelten nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 241.000 Menschen als problematische und 215.000 als  pathologisch Glücks-spielende. Das sind Spielsucht Zahlen, welche wohl überwiegend auf das “herkömmliche Glücksspiel” (Lotto, staatliche Spielbanken und Spielotheken) hierzulande zurückzuführen sind. Gut – schlecht?

Welche Auswirkungen hat nun das neuerliche Urteil?

Der deutsche Sportwetten Verband hat in einer ersten Stellungnahme den politischen Handlungsdruck hervorgehoben. “Die Länder sollten ein Erlaubnisverfahren schaffen, durch das alle Bewerber, welche die hohen staatlichen Qualitätsanforderungen erfüllen, eine Erlaubnis erhalten.”, so Präsident Mathias Dahms.

“…haben die Richter die gesetzlichen Grundlagen des faktisch gescheiterten Sportwettenkonzessionsverfahrens im Kern zwar als rechtskonform bestätigt. Allerdings führt das Urteil nicht zu einer Lösung der seit Jahren bestehenden Hängepartie bei der Vergabe von Sportwettenkonzessionen. Eine Erteilung von Sportwettenkonzessionen in absehbarer Zeit wird durch die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts nicht ermöglicht. dswv.de

Solch ein Erlaubnisverfahren nach geltendem EU-Recht gibt es derzeit sehr erfolgreich in Schleswig-Holstein. Und vielleicht sollte man sich einfach an dieser funktionierenden Glücksspiel-Regulierung orientieren, statt weiterhin regelmäßig damit zu scheitern. Das nördlichste Bundesland wird im Januar 2018 auch wieder aus dem zum dritten Male geänderten Glücksspielstaatsvertrag der Bundesländer aussteigen, welcher dadurch bereits erneut zum wiederholtem Scheitern verurteilt ist.

Glücksspiel im Internet boomt kräftig

Das Internet wird zum riesigem Glücksspiel Mekka

Und die deutschen Fußballvereine sowie deren große Verbände wie DFB und DFL profitieren massiv vom derzeitigem Spielerwechsel aus der Offline, –  in die Glücksspiel Online Welt. Denn während Spielhallen und Spielotheken aktuell ganz massiv von staatlichen Behörden unter Druck gesetzt werden, gibt es online keine echte Regulierung. Denn der neuerliche Versuch eines Glücksspielstaatsvertrages in Sachen Online Glücksspiel ist bereits jetzt eine Totgeburt, da er keine EU-konforme Änderung beinhaltet.   

So findet man zum Beispiel jede Menge Sportwetten, Poker, Live Casino oder auch anderes Glücksspiel online bei 7Sultans bzw. bei vielen anderen Anbietern im Web und die dazugehörige Werbung in den Stadien, auf Vereinswebseiten, im Fernsehen oder Radio – eben überall allgegenwärtig. Die hiesige Politik tut eben momentan wirklich alles dafür, dass das Online Glücksspiel kräftig boomt. Kurios, dies geschieht auch noch unter dem Deckmantel des vermeintlichen Spieler-Schutz bzw. um die Spielsucht einzudämmen. Da kommt schnell die Frage auf – warum ist das politisch so gewollt? Was will man damit erreichen? Und wann kommt bei so viel Schwachsinn, was momentan hier allgemein so verzapft wird, die virtuelle Entfernung zwischen zwei Glücksspiel-Portalen im Netz als neue Gesetzesvorlage?

Im Gegenzug sind allerdings viele Spielhallen und Spielotheken in ihrer Existenz bedroht. Neue Regelungen mit Abstand von bis zu 500 Metern (Berlin) untereinander oder zur nächsten Schule kommen da schon einer Enteignung gleich. So zumindest sehen das viele Betreiber solcher Spielsalons und klagen vor den Verwaltungsgerichten – zu Recht.  Der Verlust von aber-tausenden Arbeitsplätzen sowie mindere Steuereinnahmen für Kommunen, Gemeinden und den Fiskus stellen zudem die Frage, ob die neuen Regelungen überhaupt sinnvoll sind? Die Spielsucht zumindest wird damit nicht bekämpft – und das sollte ja das eigentliche Ziel dieser Aktion sein. Und von einer echten Regulierung ist man so weit weg, dass wohl in den kommenden 10 Jahren immer noch nichts diesbezüglich passiert.

Wo und was wächst am stärksten im Internet?

Der Markt für Sportwetten und Online Casinos zieht dabei am meisten an. Gerade bei Fußballfans sind Wettangebote sehr hoch im Kurs. Spielautomaten, so genannte Online Slots legen ebenfalls rasant zu. Nur bei Poker ist in den letzten Jahren ein Rückgang zu beobachten, nachdem vor zirka 10 Jahren ein regelrechter Boom einsetzte.  Aber auch die klassischen Glücksspiele wie Lotto, Keno oder Bingo wandern ins Web ab. Während man 6 aus 49 beim staatlichen Anbieter jede Woche zweimal spielen kann, geht das online in diversen Portalen aller 5 Minuten schon. Und irgendwie bekommt man dabei das Gefühl nicht los, hier hat aber jemand so richtig die Zeichen der Zeit verpasst.

Wo spielen deutsche Spieler am liebsten?

Bei den Sportwetten sind das ganz klar die Anbieter wie Tipico, Mybet oder BWIN, welche den Markt fest unter Kontrolle haben. Staatliches Oddset spielt da eher keine Rolle – schlechte Quoten und schlechtes Image haben die Spieler längst zum Abwandern animiert. Bei den Automaten sind es hierzulande die beliebten Novomatic, Merkur und Bally Wulff Spiele, welche bekannt aus den Hallen nun auch als Online Spielautomaten zur Verfügung stehen. Große Portale wie Stargames oder Sunmaker haben mit bekannten Spielen wie Book of Ra und Double Tripple Chance schon ein Millionen Publikum angelockt. Riesige Millionen Jackpots an den Automaten Spielen inklusive. Und nicht selten liest man wie mit vergleichsweise geringem Einsatz wieder einmal abgeräumt wurde. Der Schinken rollt also weiter – raus aus den Hallen, rein in das Internet heißt die Devise.

Falsch informiert in Sachen Glücksspiel

Die rechtliche Sachlage in Deutschland bei Glücksspiel ist leider nur in einer einzigen Angelegenheit eindeutig. Es gibt nämlich immer noch keine echte wirksame Regulierung durch unsere Politik nach geltenden EU-Recht. Und auch nach der vermeintlichen Reform in der vergangenen Woche hat sich daran leider nichts geändert. Das ist schlecht! Schlecht für den deutschen Fiskus – ganz schlecht für echten Spieler, – bzw. Jugendschutz. 

Noch schlimmer – so informieren staatliche Behörden auch noch falsch auf ihren Homepages. Hier eine aktuelle Meldung der LDS vom 23.02.2017, welche offensichtlich gleich zwei mal falsch argumentiert bzw. informiert:

[…] Die Veranstaltung von Casinospielen im Internet (sog. Online-Casinospiele) ist verboten (§ 4 Abs. 5 GlüStV) und kann von der LDS untersagt werden. Ebenfalls verboten ist die Werbung für Online-Casinospiele – sowohl im Internet, als auch offline (§§ 5 Abs. 3 Satz 1, Abs. 5 GlüStV) […]

Falsch! Denn ganz aktuell berichtete die „Süddeutsche“ in diesem Zusammenhang – 

In Bezug auf die Sportwetten schreibt die Kommission in dem Brief von „eventuellen Widersprüchen“, mit Blick auf illegale Online-Kasinos gar von „keiner tragfähigen Lösung“. Damit erneuern die Beamten ihre Kritik an den deutschen Glücksspiel-regeln. Weil diese aus Brüsseler Sicht gegen Europäisches Recht verstoßen, hat sie ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik vorbereitet.

und weiter auf der Webseite der Landesdirektion Sachsen:

(…) Trotz des eindeutigen glücksspielrechtlichen Verbots werden auf dem deutschen Glücksspielmarkt unzählige Online-Casinospiele angeboten, die gegen das Internetverbot verstoßen. Sowohl das Anbieten der Spiele, als auch die Spielteilnahme sind strafbar  (§§ 284, 285 StGB) (…)  [lds.de]

Und gleich nochmal falsch! Man bezieht sich am Ende dieser Aussage auf ein Urteil von 2015, welches längst in höherer Instanz wieder gekippt wurde – 

Die Verteidiger Peter Weitzdörfer der Kanzlei Weitzdörfer & Wittl sowie Claus Hambach, LL.M., der Kanzlei Hambach & Hambach Rechtsanwälte erreichten, dass das Urteil des AG München mit Entscheidung vom 28. Juli 2016 von dem LG München in der Berufungsinstanz aufgehoben und das Verfahren wegen fehlender Anwendbarkeit deutschen Strafrechts eingestellt wurde. Von den zahlreichen Argumenten, welche gegen die Verurteilung durch das AG München sprachen (vgl. hierzu die Urteilsanmerkung von Claus Hambach, LL.M. und Dr. Bernd Berberich in ZfWG 2015, 150 ff.) griff somit bereits das Erste durch. Aber auch nach Maßgabe der aktuell chaotischen Regulierungssituation im Glücksspielbereich hätte das Urteil des AG München, insbesondere unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des EuGH in der Rechtssache Ince (Urteil vom 4. Februar 2016 – C-336/14 mit Anmerkung von Prof. Hans Kudlich und Dr. Bernd Berberich in ZfWG 2016, 126 ff.) keinen Bestand haben dürfen.

Online Casinos: Reform, der Reform, der Reform gekippt

Staatlicher Glücksspielstaatsvertrag agiert erneut glücklos

Heute – in Sachen Online Casinos. So findet man folgende Mitteilung zur geplanten Reform zur Regulierung in Sachen Online Casinos in Deutschland.

(…) Denn auch die geplante Reform der Regulierung fällt bei der EU-Kommission durch. Im Oktober hatten die Bundesländer eine Neufassung des Glücksspielstaatsvertrags beschlossen und der Brüsseler Behörde zur Prüfung vorgelegt. Sie soll ab 2018 gelten. In einem vertraulichen Antwortschreiben lässt die Kommission keinen Zweifel daran, dass sie die Gesetzesnovelle für unzureichend hält. In Bezug auf die Sportwetten schreibt die Kommission in dem Brief von „eventuellen Widersprüchen“, mit Blick auf illegale Online-Kasinos gar von „keiner tragfähigen Lösung“. Damit erneuern die Beamten ihre Kritik an den deutschen Glücksspielregeln. Weil diese aus Brüsseler Sicht gegen Europäisches Recht verstoßen, hat sie ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik vorbereitet. Bislang ist allerdings offen, ob und wann es eröffnet wird (…) [süddeutsche.de] 

Leider nur ein weiteres Armutszeugnis deutscher Politik mit dem einzigen Zweck – das eigene rechtswidrige staatliche Glücksspiel-Monopol zu sichern. Doch der Schuss ging wohl abermals kräftig nach hinten los. Denn Online Casinos schießen wie Pilze aus dem Boden. Zu den bekanntesten Casinos im Internet gehört mittlerweile Stargames mit den beliebten Novoline Spielen an den Automaten.

(Screenshot: stargames.com)

Im vergangenem Jahr wurde bereits durch EuGH festgestellt, dass der deutsche Glücksspielstaatsvertrag rechtswidrig ist. Geschehen ist seither allerdings nichts – weder hierzulande noch in Brüssel gab es größere Aktivitäten bezüglich der Glücksspielregulierung. Dabei wäre doch eine echte Regulierung gerade aus Sicht des Spielerschutzes sowie anhand Millionen verschenkter Einnahmen für den deutschen Fiskus so wichtig.

-> Übrigens: Alle bekannten großen Anbieter wie Mybet, Tipico, BetandWin, Betfair , BetatHome, Interwetten, WilliamHill, Ladbokes, Expect, Betway oder Betsafe bieten ohnhin längst Online Casino auf ihren Portalen gleich neben Sportwetten, Live Casino oder auch Poker an.  Kurios –  auch die Sportsbet-Neulinge, ehemalige reine Online Casinos wie Stargames oder Sunmaker, setzen nun wiederum verstärkt auf Sportwetten.

Tipico Auktion bringt 700 Euro für Integrationsprojekte

Sächsischer Fußballverband und Gambling Portal starke Partner

Besonders liberal geht es derzeit im Bundesland Sachsen in Sachen Glücksspiel zu. Glücksspielanbieter Tipico (Online Casino, Casino Spiele, Live-Wetten und Sportwetten) hatte zuletzt eine Partnerschaft mit dem SFV gegründet. Nun beteiligte man sich gemeinsam bei einer Sport-Auktion für Integration.

Dabei stand ein signiertes Trikot von RB Leipzig zur Auswahl und brachte knapp 700 Euro für den guten Zweck. Der Bundesligist aus der Messestadt hatte vor der Spielzeit einen gigantischen Millionen Deal mit Tipico als Werbepartner unterschrieben.

rb-trikot

(Screenshot: tipico.sport-auktion.de)

So informierte der Sächsische Fußballverband auf seiner Homepage:

Diese Artikel gibt es nirgendwo zu kaufen: Tipico versteigert zahlreiche exklusive Sportunikate und spendet die Erlöse an ausgewählte Organisationen, darunter auch Integrationsprojekte des Sächsischen Fußball-Verbandes.Ab sofort kommen bei der Tipico Sportauktion regelmäßig Trikots, Schals, Bälle und weitere Artikel unter den Hammer – signiert von Spielern und Verantwortlichen der Bundesliga-Partnervereine oder von prominenten Gästen aus den Stadien in München, Hamburg und Leipzig. Das Prinzip der Tipico Sportauktion in Kooperation mit sport-auktion.de ist einfach: Die Auktionen laufen jeweils zwei Wochen, der höchste Bieter gewinnt. Der Startpreis liegt bei symbolischen 20,04 Euro – angelehnt an das Gründungsjahr des in Deutschland führenden Sportwettanbieters. Die Erlöse spendet Tipico an lokal angesiedelte Organisationen. Die Einnahmen aus Artikeln von RB Leipzig fließen so ab sofort auch in die Integrationsprojekte des Sächsischen Fußball-Verbands. So werden beispielsweise der Blinden-, Gehörlosen- und E-Rolli-Fußball unterstützt. Tipico ist ab 2017 neuer Partner des SFV und wird sich gerade im sozialen Bereich engagieren. (sfv-online.de)

In Deutschland engagiert sich das Glücksspielportal Tipico neben dem Sächsischen Fußballverband und RB Leipzig unter anderem auch beim Hamburger SV, FC Bayern München und Red Bull Salzburg. Tipico, mit Sitz in Malta, gilt in Deutschland als Marktführer bei den privaten Portalen für Glücksspiel. Zu den Highlights gehören so bekannte und beliebte Casino Spiele am Automaten wie Mega Fortune, Chilli Gold, Starbust, Jack Hammer oder auch die sagenhaften Casino Jackpots und Tischspiele wie Roulette, Bakkarat oder Poker mit sexy Live Dealerinnen.

Schon zuletzt durften wir in diesem Zusammenhang über Kooperationen von ostdeutschen Vereinen mit dem Anbieter Sunmaker berichten. Nutznießer dieser Online-Glücksspiel-Partnerschaft sind in unserer Region der Chemnitzer FC, FC Hansa Rostock und nun auch der Hallesche FC. Sunmaker bietet zum Beispiel Online Spielautomaten der Marke Merkur / Gauselmann aus Espelkamp in NRW und Bally Wulff aus Berlin an.  Weitere große private Glücksspielanbieter und Online Casinos werden sicherlich schon bald folgen und auch zukünftig für kräftige Einnahmen im ostdeutschen Sport und Fußball sorgen. Und zumindest von Seiten der Landesdirektion Sachsen werden da wohl aktuell keine Steine in den Weg gelegt. Gut so…

Online-Casinos, die bei Fußballclubs werben

Viele Anbieter von Glücksspielen im Internet machen auch bei Fußballvereinen Werbung, um so für Aufmerksamkeit zu sorgen und Kunden zu gewinnen.

Glücksspiele im Internet sind innerhalb von wenigen Jahren sehr populär geworden. Während es noch vor gar nicht all zu langer Zeit in erster Linie um Sportwetten ging, haben sich mittlerweile eine Reihe von Online-Casinos etabliert. Dort kann man, wie der Name schon vermuten lässt, all jene Spiele nutzen, die man sonst nur aus einem klassischen Casino kennt. Dazu zählen etwa Roulette, Blackjack oder Baccarat, aber auch Spielautomaten und viele weitere Alternativen. Alles in allem gibt es also eine große Vielfalt, zudem wollen die Betreiber natürlich so viele Kunden wie möglich gewinnen. Werbung im Umfeld des Fußballs ist dabei eine sehr gute Möglichkeit, um schnell bekannt zu werden.

Die Verbindung aus Fußball und Casinospielen ergibt für die Betreiber durchaus Sinn. Schließlich ist der vielleicht beliebteste Online-Slot in Deutschland, das Spiel Book of Ra Deluxe, auch bei vielen Fußballfans ein populärer Zeitvertreib. Wer Book of Ra Deluxe spielen möchte, findet im Internet zahlreiche Websites, auf denen das Spiel zu finden ist. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Angeboten, um diesen und viele andere Slots erst einmal kostenlos und ganz ohne Risiko zu testen. Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann sich immer noch für eines der vielen Casinos im Internet entscheiden.

Lionel Messi at Bernabeu

Dass sich die Zusammenarbeit mit Fußballclubs aus der Sicht der Betreiber von Plattformen für Glücksspiele durchaus lohnt, zeigt sich schon an den Summen, die für solche Werbung gezahlt werden. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist der FC Barcelona, der im Jahr 2015 einen Vier-Jahres-Vertrag mit einem Online-Casino abgeschlossen hat. Die Werbung des Casinos prangt nun auf den Trainingsshirts der Katalanen, dafür kassiert der Verein angeblich 70 Millionen Euro. Auch in der englischen Premier League haben viele Vereine schon damit begonnen, selbst die Trainingsshirts zu vermarkten und dafür hohe Werbeeinnahmen zu kassieren. Beim FC Liverpool steht auf diesen Shirts ebenfalls der Name eines Anbieters von Glücksspielen, in diesem Fall jedoch Sportwetten.

In der Bundesliga gibt es derzeit zwar noch keine Vermarktung der Trainingsshirts, auch in Deutschland haben jedoch eine ganze Reihe von Vereinen Partnerschaften mit Plattformen für Sportwetten oder andere Glücksspiele abgeschlossen. Aus der Sicht der Betreiber ist das durchaus sinnvoll. Gerade Fußballfans sind natürlich sehr leicht für die eine oder andere Wette auf ihr Team zu begeistern, darüber hinaus probieren diese Kunden dann vielleicht auch noch weitere Spiele auf der Plattform aus. Viele traditionelle Sportwettenplattformen haben nämlich mittlerweile auch Casinospiele im Programm.

In den kommenden Jahren dürfte der Trend zur Vermarktung von Glücksspielen noch weiter zunehmen. Allerdings gibt es auch schon negative Stimmen, schließlich gilt in Deutschland nach wie vor das Glücksspielmonopol des Staates, das durch viele Anbieter, die im Ausland registriert wird, in der Praxis jedoch unterlaufen wird. Aufgrund der Vorgaben innerhalb der Europäischen Union ist die Werbung zwar erlaubt, allerdings gibt es einige laufende Verfahren, bei denen verschiedene Länder ihr Glücksspielmonopol gegen die Konkurrenz aus dem Ausland (und aus dem Internet) sichern wollen. Das ist kein Wunder, schließlich sorgt das Monopol für hohe Einnahmen – in den nächsten Jahren sollte man diese Entwicklung also im Blick behalten.

Sportwetten – schon jetzt alle mit Online Casino

Glücksspielportale bieten das volle Programm

Und gerade die Fußballvereine in Deutschland profitieren dabei am meisten. In großen Online Portalen wie Bild, Welt oder Focus wird massiv für Glücksspielanbieter geworben. Und auch im TV laufen die Werbungen mittlerweile zur Primetime hoch und runter. In Ostdeutschland, vor allem aber in Sachsen, sind Vereine wie RB Leipzig, Dynamo Dresden, Energie Cottbus, Chemnitzer FC oder der FSV Zwickau fett im Geschäft und kassieren kräftig am neuen Boom mit. 

Wir haben uns die großen Portale mit Casino, Sportwetten und Poker wie zum Beispiel das altehrwürdige Euro Palace Online Casino einmal näher angeschaut und die jeweiligen Angebote herausgesucht. Und dabei fällt schnell auf – schon jetzt haben alle vermeintlichen Sportwettenanbieter längst das volle Programm von Casino, Bingo, Poker. Live-Casino plus natürlich die beliebten Wettangebote, obwohl das ja hierzulande gar nicht erlaubt ist. Nun gut, verboten ist es ja auch nicht.

Bwin – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten und Social Games

Mybet – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Live und Social Games

Interwetten – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Live und Social Games

Bet365 – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Finanzen und Social Games

Tipico – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten und Social Games

Bet-at-home – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Virtual und Social Games

Betsafe – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Live Casino und Social Games

Cashpoint – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten und Social Games

Sportingbet – bietet Merkur Online Casino, Poker, Sportwetten, Roulette Club und Social Games

William Hill – bietet Online Casino, Poker, Sportwetten, Lotto und Social Games

Digibet – bietet Online Casino, Pferdewetten, Sportwetten und Social Games

Euro Palace casino online – Jackpot, Casino, Rubbelkarten, Videopoker und jede Menge Automatenspiele

karstadt tipico werbung

(Screenshot: karstadt-teamsport.de)

Doch neben vielen großen Zeitungen, auch im Internet, TV Sender wie Sport1, Sky oder Pro7/Sat1 und den Fußballvereinen sind auch längst große Warenhäuser ins lukrative Glücksspielgeschäft eingestiegen. So bietet beispielsweise Karstadt auf seinem Teamsportportal gesponsorte Teamartikel für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Bis zu 60 % Rabatt erhält demnach der Besteller, wenn er Marken-Shirts von Adidas oder Nike mit Tipico-Werbung bedrucken lässt.

Und obwohl der staatliche Glücksspielstaatsvertrag eigentlich derartige Werbung bzw. Glücksspielangebote aus Gründen des eigenen Monopols verbietet, ist hierzulande ein riesiger Markt entstanden. „Es hält sich schon heute niemand mehr daran – beispielsweise wird bei nahezu jeder Sportveranstaltung gegen die Werberichtlinien verstoßen. Die Ordnungsbehörden unternehmen schon lange nichts mehr dagegen. Sie wissen, dass die Gerichte jede Maßnahme wieder kassieren würden“, sagte zuletzt Kubicki von der CDU. Kein Wunder, denn der deutsche Glücksspielstaatsvertrag ist verfassungswidrig. Das oberste Gericht in Europa ( EuGH) hatte dies vergangenen Monat festgestellt…

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