Glücksspielwerbung bringt Millionen für DFL
Das sind wirklich gute Nachrichten für die Deutsche Fußball Liga (DFL, Bundesliga). Das Glücksspiel-Portal Tipico steigt nun ganz groß in der 1. und 2. Bundesliga ein und sorgt für einen warmen Regen für Verband nebst seinen 36 Profivereinen. Das Sponsoring bezieht sich dabei ausschließlich auf das Marktsegment Sportwetten, der interne Casinobereich ist für deutsche User derzeit (noch) gesperrt. So informiert die DFL auf ihrer Webseite über die Kooperation:
(…) Die DFL-Tochtergesellschaft Bundesliga International und der Sportwettenanbieter Tipico haben eine Sponsoring-Vereinbarung mit Laufzeit bis einschließlich der Saison 2020/21 abgeschlossen. Die im Auftrag der DFL Deutsche Fußball Liga geschlossene Partnerschaft beinhaltet drei verschiedene Bestandteile und beginnt bereits im Januar 2018.
Tipico erhält ab sofort den offiziellen Partnerstatus und darf u.a. mit den Wettbewerbslogos der Bundesliga und 2. Bundesliga werben. Gleichzeitig erwirbt Tipico ab der Saison 2018/19 ein in den Medienverträgen der DFL verankertes Erstverhandlungsrecht und sog. „Matching Offer Right“ in Bezug auf bestimmte Sonderwerbeformen bei nationalen Lizenznehmern sowie Branchen-Exklusivität bei entsprechenden Buchungen. Und schließlich wird der neue Partner im Rahmen eines „Digitalpakets“ auf den medialen Plattformen der DFL eingebunden. Die werbliche Nutzung von Club-Rechten ist indes nicht Vertragsbestandteil (…)
Quelle: dfl.de
Tipico hat ein Gesicht – Tormann Legende Oliver Kahn
Ralf Roletschek [GFDL 1.2], via Wikimedia Commons
Auch bei großen Bundesligavereinen ist Tipico bereits als Sponsor aktiv. So werden der FC Bayern München, RB Leipzig, der Hamburger SV und in Österreich Red Bull Salzburg unterstützt. Und auch der Sächsische Fußballverband (SFV) hatte im vergangenem Jahr eine Zusammenarbeit auf seiner Homepage bekannt gegeben.
Über Tipico:
Tipico ist Gründungsmitglied des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV). Der DSWV, gegründet im Herbst 2014 mit Sitz in Berlin, setzt sich für eine rechtssichere Regulierung von Sportwetten in Deutschland ein und versteht sich dabei als zentraler Ansprechpartner für die Öffentlichkeit, insbesondere für Politik, Sport und Medien. Außerdem ist Tipico eines von acht Gründungsmitgliedern des Deutschen Online Casinoverbands (DOCV). Der DOCV, gegründet am 25. Juli 2016 in Kiel, ist ein Zusammenschluss von in der EU lizenzierten und in Deutschland regulierungswilligen Unternehmen, die in den Bereichen der Entwicklung und dem Betrieb von Online Casinos tätig sind. Das übergeordnete Ziel ist das Hinwirken auf eine tragfähige und rechtssichere Regulierung für Online Casino-Angebote in Deutschland. Der Verband versteht sich als politisches Sprachrohr der Branche und vertritt die Interessen und Anliegen seiner Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Medien und Gesellschaft.
Über die DFL:
Der Geschäftsbereich „Vermarktung“ umfasst die Vergabe der Übertragungsrechte für die Lizenzligen in Fernsehen, Hörfunk und Internet. Der dritte Geschäftsbereich („Lizenzierung“) besteht in einer Umsetzung und Weiterentwicklung des früheren DFB-Lizenzierungsverfahrens. Die DFL wendet das Verfahren für die Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga an. Dabei überprüft die Liga, inwiefern die einzelnen Klubs die Anforderungen zur Teilnahme an einem Profi-Fußball-Wettbewerb erfüllen. Zum Anforderungskatalog gehören sportliche, finanzielle, rechtliche, infrastrukturelle, personelle, administrative, medientechnische und sicherheitstechnische Kriterien. Größte Bedeutung hat dabei das finanzielle Kriterium der Liquidität; dadurch soll sichergestellt sein, dass alle Klubs der jeweiligen Liga über eine bis zum Saisonende ausreichende Liquidität verfügen, um den Spielbetrieb solange aufrechterhalten zu können.
Aktuelle Lage zu Glücksspielangeboten in Deutschland:
Bisher wurde seit der Bemängelung durch EuGH im Jahre 2011 nicht eine einzige Lizenz an private Glücksspiel-Anbieter vergeben. In 2016 wurde der deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Brüssel erneut als rechtswidrig deklariert. Und ganz aktuell hatte das Verwaltungsgericht in München bestätigt, dass das deutsche Lotteriemonopol in seiner derzeitigen Ausgestaltung sowohl gegen die unionsrechtlich garantierte Dienstleistungsfreiheit gem. Art. 56 ff AEUV als auch gegen die verfassungsrechtlich garantierte Berufswahlfreiheit gem. Art. 12 GG verstößt. Und auch der zum 1.1.2018 geplante Glücksspieländerungsvertrag ist gescheitert, nachdem mehrere Bundesländer (z.B. SH, NRW) aus dem Papier ausgestiegen sind. Aktuell werden Sportwetten hierzulande lediglich “geduldet” – eine echte regulierte Gesetzeslage nach EU-Recht gibt es nicht. Alles bewegt sich somit auch weiterhin in einer so genannten Grauzone.
Mehr Informationen dazu findet man auch unter unserer Kategorie:
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