Für den 1. FC Union Berlin ist ihre erste Saison in der 1. Bundesliga sehr erfolgreich verlaufen. Nicht nur der Klassenerhalt ist gelungen. Auf dem elften Platz, punktgleich mit Rivale Hertha BSC, war die Teilnahme an der Europa League näher, als der vermeintliche Abstieg. Doch zum Saisonende hat eine wichtige Stütze gefehlt – der Rückhalt der Fans. Schon zum Start der Saison 20/21 will Eisern Union nicht mehr auf seine Zuschauer verzichten. Als erster Proficlub in Deutschland planen die Berliner nämlich den vollständigen Einlass von Personen in das 22.000 Menschen fassende Stadion An der Alten Försterei. Kritik und Lob ob dieses Plans halten sich aktuell noch die Waage.
Wir von Ostfußball müssen die Bemühungen der Berliner erst einmal hoch anerkennen. Denn eines sind wir uns wohl alle gewiss: Ohne Zuschauer ist unser Fußball nicht das, was er mal war. Und dahin wollen wir alle schnellstmöglich wieder zurück. Doch Corona ist eine Herausforderung, die auf Seiten der Organisation nicht zu unterschätzen ist. Daher haben wir nachfolgend mal die Pro- und Contra-Argumente bezüglich des Einlass von Zuschauern ins Stadion gesammelt.
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Was spricht für eine Vollauslastung des Stadions?
Der Fußball will seine Seele wiederhaben! Gemeint sind die Fans im Stadion. Denn nur mit den jubelnden Zuschauern, mit Stimmung in den Arenen, ist ein Fußballspiel wirklich komplett. Die Geisterspiele des letzten Saisondrittels haben uns vor Augen geführt, wie leer ein Stadion sein kann. Und jeder hat gehört oder eben nicht, dass Fußball ohne Fans nicht der gleiche Sport zu sein scheint. Obendrein war der Heimvorteil in der 1. Bundesliga praktisch ausgesetzt. Bisweilen schienen sogar die auswärts spielenden Mannschaften jetzt plötzlich den Vorteil auf ihrer Seite zu haben. Bezüglich gesundheitlicher Aspekte können wir uns nur an den vorliegenden Gedanken des 1. FC Union Berlin orientieren.
Denn wenn ein Fußballclub die Auslastung des eigenen Stadions anpeilt, dann braucht es dafür aktuell ein Konzept. Und tatsächlich steht ein spruchreifer Plan in den Startlöchern. Und zwar will der 1. FC Union Berlin selber die notwendigen Testkapazitäten zur Verfügung stellen. Einlass ins Stadion erhält folglich nur, wer einen Corona Test in den letzten 24 Stunden durchlaufen hat und mit einem negativen Ergebnis als nicht ansteckend gilt. Die Finanzierung dieses Testverfahrens übernimmt der Verein. Die Zuschauer müssen somit nur ein wenig Zeit erübrigen, um sich auf das Virus untersuchen zu lassen. Ein positiver Nebeneffekt: Es werden weitere Daten in der Bevölkerung gesammelt. Daran lässt sich stichprobenartig die Verbreitung des Corona-Virus erkennen und eventuell sogar eine weitere Ausbreitung verhindern.
Natürlich dürfen wir das Wirtschaftliche nicht vergessen. Viele Vereine der Bundesliga leiden wegen der fehlenden Zuschauer. Denn die Stadioneinnahmen gehören zur Kalkulation der Clubs. Eintrittsgelder fehlen an allen Ecken und Enden. Alle Teams haben dadurch einen Verlust erlitten. Bei Mannschaften, wo die Finanzen eng sitzen, ist dies besonders problematisch. Der 1. FC Union Berlin muss, um sich dem Wettbewerb der 1. Bundesliga adäquat zu stellen, sicherlich finanziell ebenfalls an seine Grenzen gehen.
Was spricht gegen den Einlass von Fans ins Stadion?
Fangen wir direkt wieder bei der Stimmung an. Es wäre ein schönes Gefühl, selbst zuhause vor dem Fernseher, die Zuschauer wieder schreien, singen und sich umarmen zu sehen. Doch genau diese Nähe wäre eventuell ein guter Nährboden für das Virus. Es überträgt sich nachweislich über Aerosole in der Luft. Wenngleich der Aufenthalt draußen als weniger gefährlich gilt, so ist eine Ansammlung von 22.000 Menschen nochmals eine andere Geschichte.
Obendrein findet die Testung wohl innerhalb eines Schnellverfahrens statt. Hierbei gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Ein fehlerhaftes Ergebnis könnte zur massenweisen Ansteckung anderer Fans führen. Selbst erprobte Testungsverfahren sind nicht immer absolut akkurat. Zudem ist der Zeitpunkt der Untersuchung zu hinterfragen. Immerhin reden wir von 22.000 Leuten. Spielt Union Berlin an einem Freitag, müssten sich dann die Fans den Tag vorher oder den Freitag selber freinehmen, um die ärztliche Untersuchung durchzuführen?
Nicht zuletzt gibt es aktuell noch ein Verbot von Großveranstaltungen. Jede Versammlung, welche die Marke von 1.000 Besuchern übersteigt, ist aktuell verboten. Natürlich ist es bis zum 18. September noch etwas hin – dann startet die Bundesliga. Doch gilt es die Erlaubnis vom Gesundheitsamt vor Ort einzuholen. Dies gilt übrigens für jeden Bundesligisten, der in der kommenden Saison und während der Pandemie mit Zuschauern plant. Daher können rein theoretisch für alle Bundesländer und Ligateilnehmer sogar unterschiedliche Entscheidungen getroffen werden. Doch verzerrt dies nicht sogar den Wettbewerb?
Macht der 1. FC Union Berlin nur der Anfang? Wer zieht nach?
Hinter den Kulissen arbeiten diverse Bundesligisten daran, ihren Fans wieder den Einlass ins Stadion zu ermöglichen. Beim VfB Stuttgart ist bekannt, dass der Verein sich seit der Spielunterbrechung Gedanken macht und sich diesbezüglich im engen Austausch mit der DFL befindet. Sachsen plant ab dem 1. September die Großveranstaltungen nicht mehr zu verbieten. Damit wären bei RB Leipzig prinzipiell die Fans im Stadion gestattet. Als Voraussetzung sind jedoch die Nachverfolgung der Kontakte im Stadion, sowie ein ausgearbeitetes und umgesetztes Hygienekonzept genannt. Die Leipziger planen ebenfalls mit Zuschauern, doch nicht mit einer Vollauslastung. Sie wollen, im Gegensatz zu Union Berlin, für Abstand zwischen den Fans sorgen. Personalisierte Tickets mit Namen und Handy-Nummern für 20.000 Besucher scheinen die Planung zu sein.
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