Dieser Kalauer muss zu Beginn unserer SG Dynamo Dresden Bilanz gestattet sein: An der Elbe wollten sie nach dem Abstieg einen neuen Anfang wagen. Eben mit Markus Anfang, dem Trainer, der seinerzeit mit einem gefälschten Impfausweis bei Werder Bremen für negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Nun hat definitiv jeder nach Fehlern eine zweite Chance verdient. Genutzt hat sie Markus Anfang zwar als Coach, aber sportlich betrachtet nur bedingt. Denn davon, dass die Sachsen direkt wieder um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitspielen würden, sind sie meilenweit entfernt. Was wir jetzt auch in unserem großen Dynamo Dresden Rückblick herausarbeiten werden.
Bevor es in der 3. Liga allerdings um Punkte weitergeht, beherrschten leider nicht zum ersten Mal negative Schlagzeilen das Dynamo Umfeld. Denn beim Auswärtsspiel in Bayreuth hatten einige Unverbesserliche das halbe Hans Walther Wild Stadion auf links gedreht. Pikant: Michael Born ist heute Sportchef in Bayreuth, war früher aber auch Geschäftsführer bei den Dresdnern. Er bestätigte – soweit die gute Nachricht –, dass die SGD den kompletten Schaden in Höhe von exakt 31.307 Euro begleichen wird. Und zwar „ohne Wenn und Aber“, wie Born sagte. Und damit ist dieses unschöne Kapitel dann auch hoffentlich bald geschlossen. Somit können wir uns dem Sportlichen widmen.
Wie die SG Dynamo Dresden Bilanz also ausfällt? Das lest ihr in den nächsten Abschnitten. Wir haben den bisherigen Saisonverlauf noch einmal Revue passieren lassen. Wir blicken auf die besten und auffälligsten Spieler im SGD Kader und analysieren die positiven wie negativen Aspekte der noch nicht ganz abgeschossenen 3. Liga Hinrunde. Und am Ende wagen wir dann auch einen Ausblick. Kann Dynamo Dresden noch um den Aufstieg mitmischen? Und wenn ja, was muss dazu passieren? Aber lest am besten selbst – von vorne.
SG Dynamo Dresden Statistik: So hat die SGD abgeschnitten
Bevor wir uns der aktuellen Dynamo Dresden Bilanz widmen, kommen wir um eine Sache nicht drumherum. Nämlich der Statistik, warum wir in diesem Dynamo Dresden Rückblick überhaupt von der 3. Liga sprechen müssen. Die Tapferen unter euch wagen sich daran zu erinnern. In der 2. Bundesliga 2021/22 war nach der Hinrunde noch alles im Lot. 22 Punkte hatten die Dresdner bis dato gesammelt, hatten als Elfter nichts mit den Abstiegsplätzen zu tun. Aber dann! In der Rückrunde der zweiten Liga schaffte die SGD keinen (!) einzigen Saisonsieg mehr.
Da nützte es auch nichts, dass immerhin zehn Begegnungen unentschieden endeten. Mit nur zehn Zählern in der Rückserie und insgesamt lediglich 32 Punkten musste Dynamo Dresden in die Relegation. Und selbst dort gelang kein Sieg gegen den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Nach einem 0:0 auf dem Betzenberg und einem 0:2 im eigenen Stadion war Dresden nach nur einem Jahr 2. Bundesliga wieder nur Drittligist.
Nur Mittelmaß: Die Abstiegsplätze sind näher als der Aufstieg
Und eben dort, also in der 3. Liga, tun sich die Mannen von Trainer Markus Anfang bisher schwer. Von einem Spitzenteam sind die Sachsen jedenfalls noch weit entfernt. Mit jeweils sechs Siegen und sechs Niederlagen bei fünf Remis fällt die Dynamo Dresden Bilanz beim ersten Blick auf die 3. Liga Tabelle komplett ausgeglichen aus. Das macht also 23 Punkte, die aktuell den neunten Platz bedeuten. Zwei Partien fehlen aber noch, ehe die Hinrunde abgeschlossen ist.
Momentan liegen die Elbstädter zehn Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt. Der 1. FC Saarbrücken hat als Zweiter schon 33 Zähler gesammelt. Der Dritte SV Wehen Wiesbaden kommt auf 31 Punkte. Insofern ist der Weg zu den Abstiegsrängen sogar noch kürzer. Erste Mannschaft unter dem obligatorischen Strich ist als Viertletzter der FSV Zwickau mit 16 Zählern, also mit sieben weniger als die Dresdner. Aber wir wollen nun wahrlich nicht den Teufel an die Wand malen… Nur sollten sie an der Elbe gewarnt sein. Mit extrem schlechten Rückrunden kennen sie sich – wie eingangs erwähnt – nur zu gut aus.
VfB Stuttgart muss sich im DFB Pokal in Dresden mächtig strecken
In der vergangenen Saison 21/22 hatte Dynamo Dresden immerhin noch die zweite Runde im DFB Pokal erreicht. Nach einem 2:1 gegen den SC Paderborn war gegen den FC St. Pauli dann Endstation. Allerdings erst nach einem 2:3 in Verlängerung. An selbiger schlitterte die SGD in der ersten Pokalrunde 22/23 knapp vorbei. Und das immerhin gegen einen Erstligisten. Der VfB Stuttgart setzte sich im Rudolf Harbig Stadion nur haarscharf mit 1:0 durch.
Darko Churlinov erzielte nach einer guten halben Stunde den Treffer des Tages. Als Waldemar Anton bei den Schwaben nach 67 Gelb-Rot sah, durften die Gelb-Schwarzen noch einmal in Überzahl auf die Überraschung hoffen. Doch der VfB rettete den knappen Vorsprung am Ende über die Zeit und Dresden war somit ausgeschieden.
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SG Dynamo Dresden Bilanz: Das lief in der Hinrunde gut oder sogar spitze
In den ersten 15 Saisonspielen, ganz gleich wie sie auch endeten, erzielte die SG Dynamo Dresden immer einen eigenen Treffer Minimum. Das wollen wir zunächst in dieser Dynamo Dresden Bilanz wohlwollend erwähnen. Auch die bislang 20 kassierten Gegentore in 17 Begegnungen der 3. Liga können sich sehen lassen. Die Defensive funktioniert jedenfalls über weite Strecken. Nur vier Vereine können diesen Wert noch unterbieten und rührten noch besser Beton an, als es die Sachsen taten.
24 erzielte Tore sind zwar noch ausbaufähig, aber in einer relativ ausgeglichenen dritten Spielklasse gibt es auch kaum Teams, die richtig deutlich besser waren in der Offensive. Aufsteiger SV Elversberg macht da mit 42 Treffern die große Ausnahme. Nur der TSV 1860 München (30) und der SV Wehen Wiesbaden (33) knackten ansonsten die 30er Marke. Als zumindest dezent positiv einstufen wollen wir, dass sowohl die Heim- wie auch Auswärtsbilanz ausgeglichen ausfällt. Die SGD leistet sich also keine Ausrutscher abhängig von der Spielstätte. Darauf lässt sich aufbauen.
SG Dynamo Dresden Rückblick: Das muss definitiv besser werden
Negativ fällt uns in diesem Dynamo Dresden Rückblick auf jeden Fall der schwache Schlussspurt der Sachsen auf. Denn der weckt sofort wieder Erinnerungen an die katastrophale Rückrunde der Saison 21/22. Die SGD hat nämlich ihre letzten sechs Punktspiele allesamt nicht mehr gewonnen. Damit gingen die Kicker von Trainer Markus Anfang mit einem mehr als nur mulmigen Gefühl in die Winterpause.
Ein Grund für diese Misere ist sicherlich die schwache Chancenverwertung. Denn in allen diesen sechs Partien gelang den Dresdnern höchstens ein eigenes Tor. In den letzten zwei Matches beim SV Wehen Wiesbaden (0:1) sowie im Duell der Ostvereine gegen den FSV Zwickau (0:0) ging Dynamo sogar die ersten beiden Male in dieser 3. Liga Saison 2022/23 komplett leer aus.
Den letzten Dreier holte die Anfang-Elf am 9. Oktober 2022, als sie den VfL Osnabrück mit 3:2 im eigenen Stadion besiegten. Der letzte Auswärtssieg liegt fast noch einen Monat länger zurück. Am 11. September setzte sich die SGD beim MSV Duisburg mit 1:0 durch. Es war zugleich die letzte Partie bis zur Nullnummer gegen Zwickau, in dem bei Dynamo die Null stand. In sieben Spielen zuvor war das den Dresdnern vier Mal gelungen.
SG Dynamo Dresden Spieler, die Glanzlichter setzen
Ein absoluter Lichtblick im Dynamo Dresden Kader war Ahmet Arslan. Denn in der 3. Liga traf bisher nur Luca Schnellbacher vom Aufsteiger SV Elversberg mit neun Toren häufiger. Arslan kommt auf acht Treffer in seinen 15 Partien, verschoss dabei sogar einen von zwei Strafstößen. Vier weitere Akteure anderer Clubs haben ebenfalls schon acht Mal genetzt. Auf Platz zwei in der internen Torschützenliste liegt Manuel Schäffler mit vier Toren, gefolgt vom Dritten Claudio Kammerknecht, der bisher drei Mal jubelte.
Ein verlässlicher Vorarbeiter war unterdessen Jonathan Meier, der zwar keinen eigenen Treffer beisteuerte, aber gleich vier und damit am häufigsten auflegte. Auf zwei Tore sowie drei Vorlagen kommt unterdessen Stefan Kutschke. Vier weitere Spieler leisteten darüber hinaus noch jeweils zwei Assists. Von den noch nicht genannten Akteuren stach außerdem im Dresdner Kader der Mittelfeldspieler Paul Will heraus – mit konstant guten Leistungen. Keeper Stefan Drljaca spielte in seinen 13 Einsätzen unterdessen fünf Mal zu Null.
In der Abwehr können wir Tim Knipping sowie Kevin Ehlers weitestgehend gute Vorstellungen attestieren. Patrick Weihrauch stand unterdessen zwar nur sechs Mal in der Startelf (elf Einwechslungen), verpasste aber keine einzige der 17 3. Liga Spiele. Positiv in der Dynamo Dresden Bilanz ist noch zu erwähnen, dass kein Spieler Gelb-Rot, geschweige denn die Rote Karte sah. Allerdings kassierten die Dresdner schon 45 Gelbe Karten – nur Erzgebirge Aue (47) wurde häufiger verwarnt.
Winterfahrplan: So geht es 2023 weiter für SG Dynamo Dresden
Bereits am 3. Januar 2023 plant SG Dynamo Dresden ein Testspiel im neuen Jahr gegen den FSV Zwickau (13 Uhr). Am 7. Januar spielen die Dynamos dann ebenfalls ab 13 Uhr gegen das polnische Team Miedz Liegnitz. Bisher gab es bereits zwei Freundschaftsspiele: Im Trainingslager in der Türkei besiegte Dresden den südafrikanischen Erstligisten TS Galaxy FC mit 2:1. Danach trennten sich die Sachsen 2:2 vom italienischen Vertreter Sampdoria Genua. Doch wie geht es nach den Testspielen in Sachen Punktspiele weiter?
Zunächst wird noch die Hinrunde der 3. Liga abgeschlossen. Die SG Dynamo Dresden erwartet am 18. Spieltag (15. Januar 2023) zunächst den SV Meppen. Danach wird die Hinserie mit einem Gastspiel am 22. Januar beim VfB Oldenburg abgeschlossen. Gegen den Vorletzten aus dem Emsland und ebenso gegen den Sechszehnten im etwas höheren Norden stehen die Chancen zumindest nicht schlecht, perfekt ins neue Kalenderjahr zu starten. Wenn wir nicht sogar sagen sollten: Für eine finale und etwas bessere Dynamo Dresden Bilanz der Hinrunde sind zwei Siege eigentlich Pflicht.
SG Dynamo Dresden: Was ist 2022/23 noch möglich?
Viel wird davon abhängen, ob der Absteiger aus der 2. Bundesliga vor allem im Heimspiel gegen den SV Meppen, aber danach ebenso beim VfB Oldenburg keine Schwächen zeigt und endlich einmal seiner Favoritenrolle gerecht wird. Denn im ersten Match der Rückrunde führt die Sachsen der Weg nach München. Beim TSV 1860 hängen die Trauben weitaus höher. Ein Heimspiel gegen den Halleschen FC (Platz 15) sowie eine Partie beim SC Verl (Platz 12) heißen die nächsten Aufgaben, die lösbar sind.
Fazit & SG Dynamo Dresden Ausblick: Will der Absteiger noch im Aufstiegsrennen ein Wort mitreden, fehlt vor allem eines: Konstanz. Die haben die Sachsen bisher nämlich durch die Bank vermissen lassen. Es braucht endlich Erfolgserlebnisse in Serie, nicht nur, um die Dynamo Dresden Bilanz weitaus besser aussehen zu lassen. Fakt ist: Für Dynamo Dresden wir ein Aufstieg und eine Rückkehr in die 2. Bundesliga nur dann ein Thema, wenn in vier der ersten fünf Begegnungen möglichst viele Punkte geholt werden. Wir sprechen da von zehn bis sogar zwölf. Die Auswärtspartie bei den Löwen betrachten wir als Bonus. Bleibt es bei mittelmäßigen Leistungen und durchschnittlichen Ergebnissen, kommt die SG Dynamo Dresden 2022/23 in der 3. Liga hingegen auch nicht mehr übers Mittelmaß hinaus.
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