Leipziger Provinz-Fußball versinkt im politischen Dilemma
Anfang des vergangenen Jahres gab es im Leipziger Stadtteil Connewitz einen politisch motivierten Angriff durch Hooligans aus dem rechten Spektrum. Zuvor tobte ein linker Mob in den Straßen der ehemaligen Heldenstadt.
(…) 211 Personen waren zu einem nicht unerheblichen Teil bereits als „rechtsmotiviert“ und/oder „Gewalttäter Sport“ aktenkundig sowie aufgrund mitgeführter Utensilien dem Fußballfanklientel zuzuordnen. Ein seitens der Leipziger Verkehrsbetriebe zum Transport der vorläufig Festgenommenen zur Verfügung gestellte Bus wurde wiederum durch Täter des linksautonomen Spektrums angegriffen und erheblich beschädigt. In Folge des unsachgemäßen Gebrauchs von Pyrotechnik entstand offenbar auch ein Wohnungsbrand im Dachgeschoss eines Wohnhauses an der Wolfgang-Heinze-/Simildenstraße (…)
[ostfussball.com berichtete]
Seither gab es weitere politische Aktionen linker Aktivisten gegen Mitglieder von Vereinen aus Leipzig bzw. dem Leipziger Land, da eine Liste mit den Personalien von 215 rechten Angreifern inklusive Klarnamen und Fotos nun im Netz kursiert. Zahlreiche Hooligans von Dynamo Dresden und Lok Leipzig , Erfurt, Chemnitz, Jena und Gera waren dabei. Aber eben auch aus der stark konservativen Provinz von Zwenkau bis Borna.
Und so ging es bei diesem politischen Eklat am vergangenem Wochenende in die nächste Runde:
(…) Das Spiel zwischen dem Bornaer SV und dem Roten Stern Leipzig ist in der 83. Minute durch den Roten Stern zum Abbruch gebracht worden. Hintergrund war der Jubel der Bornaer nach dem 1:0 Führungstreffer durch Rodger Baedge. Beim Jubeln zeigten Spieler des Bornaer SV die Trikots der drei Akteure, die in Absprache beider Vereine und aus Solidarität am Samstag mit einem Stadionverbot belegt worden waren. Denn ihnen wird vorgeworfen, bei den Angriffen von Hooligans und Neonazis im Januar 2016 auf Connewitz dabei gewesen zu sein. Unter anderem war auch das Vereinsheim des Roten Stern an diesem Tag Ziel der Randalierer(…)[stadionfans.de]
Ein Ende ist damit allerdings nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, denn bisher gab es auf solche Aktionen immer anschließend Reaktion. Die politische Stimmung wurde zuletzt weiter durch Aussagen des RB Leipzig Chef D. Mateschitz aufgeheizt. Grund sind Aussagen des Österreichers, in denen dieser die Flüchtlingspolitik seines Heimatlandes kritisiert und Helfern Scheinheiligkeit unterstellt. Und das kommt bei der eigenen Fanszene von RB Leipzig nicht gut an. Diese stehen bekanntlich politisch links und hatten sich in der Vergangenheit mehrfach aktiv gegen die Demonstrationen von Legida, einem Pegida-Ableger, gestellt…