Meist gibt es sie nicht oft, diese ganz besonderen Spiele. Immerhin sind diese nicht umsonst so etwas Besonderes. In diesen Tagen aber wartet ein genau solches Spiel auf Dynamo Dresden. Die Ost-Kicker aus Sachsen stehen in der zweiten Runde des DFB-Pokals und bekommen es hier fast mit einem waschechten Nachbarn zu tun. Am Mittwoch (30. Oktober 2019) geht es zu Hertha BSC ins Olympiastadion nach Berlin.
Die Berliner haben ihren Saisonstart eigentlich ziemlich verpennt, konnten sich in den letzten Spielen aber fangen – bis zum letzten Spieltag und einem 2:3 gegen die TSG aus Hoffenheim. Dresden hat wiederum keines der letzten fünf Spiele für sich entscheiden können. Aber genau dafür sind die Pokalspiele ja eigentlich da, um das Unmögliche irgendwie möglich zu machen.
Sorgenfalten bei Christian Fiél vor der Partie
Der 22. September ist ein Tag, der allen Fans von Dynamo Dresden wohl noch gut in Erinnerung sein dürfte. Da nämlich trafen die Dynamos auf den SSV Jahn Regensburg. Aber nicht nur das: Dresden gewann die Partie sogar mit 2:1. Ein seltenes Gefühl, welches danach bisher nie wieder erreicht werden konnte. Christian Fiél und seine Kicker sind seit diesem Erfolg denkbar harmlos und holten in vier Spielen keinen einen einzigen Zähler.
Eine 1:4 Pleite setzte es im Derby gegen Aue, danach folgten ein 0:2 gegen Hannover, ein 0:2 gegen Fürth und das 0:1 gegen Bielefeld am letzten Spieltag. Die Zeichen stehen hier nicht gerade auf Erfolg, zudem dürfte auch Trainer Fiél mittlerweile nicht mehr ganz ungefährdet im Chefsessel sitzen.
Berliner warnen vor Dynamo
Wesentlich vielversprechender waren die Berliner in den letzten Spielen unterwegs. Gegen Aufsteiger Paderborn wurde ein 2:1 gefeiert, gegen Köln ein 4:0 und gegen Düsseldorf ein 3:1. Kritiker allerdings könnten auch sagen, dass nach dem 1:1 gegen Bremen und dem 2:3 gegen Hoffenheim wieder ein Abwärtstrend erkennbar ist. So oder so scheint man sich zumindest auf der Trainerbank in Berlin bewusst zu sein, dass das Spiel gegen Dynamo kein Selbstläufer werden dürfte. Ate Covic erklärte, dass er die Runde für besonders gefährlich halte, da die Dresdner mit diesem einen Spiel einen Stimmungswechsel heraufbeschwören könnten. Zusätzlich dazu kommt die Tatsache, dass rund 30.000 Dynamo-Fans in der Hauptstadt zum Spiel erwartet werden. Lautstarke Unterstützung dürfte es somit wohl auf beiden Seiten geben,
Und: Die Dresdner dürfen vielleicht sogar hoffen, das die Hausherren mit ihrem Kopf eigentlich schon ganz woanders sind – nämlich beim kommenden Wochenende. Da wartet auf die Hertha gegen Union das vielleicht wichtigste Spiel des Jahres. Covic versichert allerdings: „Wir richten den Blick ausschließlich auf da Spiel gegen Dresden.“ Dennoch kündigte der Chefcoach auch an, auf einigen Positionen rotieren zu wollen.
Hat Dresden eine Chance?
Die Vorzeichen vor dieser Partie stehen aus Sicht von Dynamo Dresden denkbar ungünstig. Vier Mal in Folge gab es in der Liga Niederlagen, zudem wurde auch ein Testspiel gegen Union Berlin „nur“ mit einem Unentschieden beendet. Bei den Hausherren allerdings steht seit immerhin zwei Spielen auch kein Sieg mehr auf der Haben-Seite. Die große Frage wird sein, ob die Berliner mit ihrem Kopf wirklich nur bei diesem Duell sind. Oder die Gedanken nicht vielleicht doch schon in Richtung Derby am Wochenende gehen. Das wäre fatal, denn dann hat auch Dynamo Dresden die Qualität, hier für einen richtig unangenehmen Abend zu sorgen. Und die zahlreichen Anhänger werden dann ihr Übriges dazu beitragen.