Fußballfans haben diesem 30. April 2020 entgegengefiebert. Denn eigentlich war zu erwarten, dass die Politik dann grünes Licht für den Neustart und damit die Fortsetzung der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga geben würde. Doch daraus wurde am späten Donnerstag Nachmittag nichts. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt. Es soll sich nur um eine Vertagung des Themas handeln.

Kehrt die Bundesliga im Mai zurück? Ist mit einer Fortsetzung der Ligaspiele im Mai 2020 aufgrund der Corona-Krise zu rechnen? Nach wie vor dürfen beide Fragen eher mit einem Ja als mit einem Nein beantwortet werden. Und damit könnte wohl auch die 3. Liga – zumindest etwas später – ebenso die Saison 2019/20 fortsetzen. Doch nichts Genaues weiß man nicht. Auf der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten wurde grundsätzlich die Kontaktbeschränkung vom 3. auf den 10. Mai verlängert. Und genau das ist das grundlegende Problem für den deutschen Fußball. Er wird und muss sich hinten anstellen. So, wie es auch DFL-Boss Christian Seifert in einer Pressekonferenz in der letzten Woche auch ausgedrückt hatte.

Die politischen Fürsprecher mehren sich

Die Liste der politischen Fürsprecher für eine Fortsetzung der Bundesliga ist mittlerweile lang. Die Ministerpräsidenten Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern) waren die ersten Politiker, die sich diesbezüglich vorsichtig positiv geäußert hatten. Kurz darauf war auch Gesundheitsminister Jens Spahn bezüglich des Neustarts der Bundesliga in die Offensive gegangen. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der mit RB Leipzig, Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden drei Proficlubs in seinem Bundesland beheimatet hat, hat sich mittlerweile für ein Weiterspielen der Saison 2019/20 entschieden. Also: Dass sich die Politik gegen eine Fortsetzung der Bundesliga aussprechen wird, scheint unwahrscheinlich.

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Kein falsches Zeichen an die Öffentlichkeit

Aber wann spielt die Politik endlich den entscheidenden Pass Richtung DFL, die schließlich ein sehr umfassendes Konzept ausgearbeitet hatte? Ein Satz der Kanzlerin auf der Video-Konferenz ist nach außen gedrungen und beschreibt die Situation ganz gut. „Das ist mit mir nicht zu machen“, sagte Angela Merkel. Damit meinte sie nicht den Fußball, sondern eine Lockerung für Öffnungen von Restaurants. Damit sagt sie indirekt aber auch: Alles schön der Reihe nach. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Politik an diesem Donnerstag an die Öffentlichkeit kein falsches Zeichen mit einem Re-Start der Bundesliga setzen wollte. Getreu dem Motto: Die Kontaktbeschränkung bleibt, doch der Ball rollt wieder.

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B-Day am 6. Mai: Fällt dann die Entscheidung pro Bundesliga?

Also wurde am 30. April nicht wirklich viel entschieden. Spielplätze sollen wieder geöffnet werden. Zoos und Tierparks dürfen wieder öffnen. Museen ebenso, auch Kirchen und Gotteshäuser. Am 6. Mai allerdings, also am Donnerstag in einer Woche, kommt der B-Day. B wie Beschlüsse. Dann wird es um Kindergärten, Schulen, Restaurants und eben auch B wie Bundesliga gehen. Das ließ sich übrigens auch schon vor der Video-Konferenz der Kanzlerin mit ihren Ministerpräsidenten zwischen den Zeilen ablesen. Denn zuvor war schon ein anderer Termin öffentlich geworden. Demnach präsentieren der Deutsche Fußball Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) dem Bundestag-Sportausschuss ihre sogenannten „Planungen und Konzepte zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs oder Beendigung der Saison“. Der wiederum wird kaum zu einer anderen Einschätzung kommen als zuvor schon die Sportminister.

Am 5. Mai ist der Bundestag-Sportausschuss an der Reihe

Denn auch die Sportministerkonferenz hat bereits grünes Licht für das Sicherheits- und Hygienekonzept der DFL gegeben. Ebenso gilt dies für das Arbeitsministerium. Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann von den Grünen sagte dazu: „Die Fortsetzung des Spielbetriebs vor leeren Zuschauerrängen erachtet die Sportministerkonferenz ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar.“ Der Bundestag-Sportausschuss wird sich dem am kommenden Mittwoch wohl anschließen – und die entsprechende Empfehlung weitergeben. Und tags darauf ist der 6. Mai 2020. Jener Tag, an dem über die Fortsetzung der Bundesliga 2019/20 endgültig entschieden wird – und mit mittlerweile hoher Wahrscheinlichkeit dafür.

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Bundesliga testet jetzt auf Corona, muss sich aber gedulden

Einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl gab es schon von der Kanzlerin in ihrem anschließenden Statement auf der Pressekonferenz. „Es beeindruckt mich sehr“, so Angela Merkel, „wie Branche für Branche an Konzepten gearbeitet wird.“ Bis zum 6. Mai will der Bund nun Konzepte zur weiteren schrittweisen Öffnung etwa von Schulen, aber auch zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs erarbeiten lassen. Die Wiederaufnahme der Bundesliga und des Vereinssports soll dann auch beschlossen werden. Somit käme frühestens das Wochenende des 16. Mai für einen Neustart der Bundesliga infrage, wahrscheinlicher ist eher der 23. Mai. Exakt die Termine also, die auch die Sportministerkonferenz so nannte.

Einfach nur abwarten will die Bundesliga allerdings dann noch nicht. Denn während die Politik über weitere Maßnahmen diskutierte, haben die Fußballer mit den Corona-Tests begonnen und damit einen weiteren, aber ganz wichtigen Schritt für die Bundesliga-Fortsetzung getan. Die DFL bestätigte dieses Vorgehen, dass die Maßnahmen bei allen 36 Vereinen der 1. und 2. Bundesliga eingeleitet wurden. Somit, sollte die Liga am Wochenende des 16. Mais beginnen, wären die Profis bereits zwei Wochen in dieser Testphase. Das Training hatten sie – wenn auch mit strengen Regelungen – schon Anfang April aufgenommen.

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Noch keine Bundesliga: Entscheidung von der Politik vertagt
Ostfussball.com
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