Das, was Christian Seifert da am Donnerstag Nachmittag auf der Pressekonferenz geäußert hat, muss wie Musik in den Ohren der deutschen Fußballfans geklungen haben. Während La Liga, die Serie A und auch die Premier League weiter pausieren, steht der Neustart der Bundesliga im Zeichen der Corona-Krise offenbar kurz bevor. Es fehlt nur noch ein Schritt.
Und dieser letzte Schritt, das stellte der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Donnerstag ebenso klar, der müsse von der Politik kommen. Am 30. April könnte es soweit sein. Dann kommt es zu einer erneuten Konferenz aller Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Hier wird wohl auch die Zukunft der Bundesliga entschieden. Eigentlich zwar nur die kurzfristige, also wie es mit der Saison 2019/20 weitergeht. Indirekt allerdings wohl auch die mittelfristige Zukunft. Denn ruht der Ball weiterhin und werden seitens der Politik keine Geisterspiele erlaubt, dann sieht es finanziell bei rund einem Drittel der Clubs aus der 1. Bundesliga und Liga zwei zappenduster aus.
DFL hat schlüssige Konzepte ausgearbeitet
Noch drosselt also Christian Seifert logischerweise die Erwartungen. Doch auf der Konferenz aller 36 Bundesligisten war die DFL sehr gut vorbereitet. Am Ende gab es dann folgendes Ergebnis: „Sollte die Politik einen Termin für den Neustart festlegen, sind die Vereine bereit. Wir haben es nicht in der Hand, ob wir überhaupt spielen. Und wenn ja, wann. Wir haben nur in der Hand, die Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Und die lesen sich sehr vernünftig. In einem Konzept-Papier, das allen Vereinen am Donnerstag vorgestellt wurde, sind etwa detailliert Anforderungen ausgeführt, wie Geisterspiele überhaupt abzulaufen hätten. Also etwa, wann und wo sich wie viele Personen im Stadion aufhalten dürfen.
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Weniger als 0,4 Prozent aller Tests werden benötigt
Ein großer Kritikpunkt, der nach Einschätzung der DFL in den letzten Tagen sehr polarisierte, weil er falsch oder irreführend dargestellt wurde, ist die Zahl der benötigten Corona-Tests, die von der Bundesliga ausgehen. 20.000 Tests würden demnach etwas gebraucht, damit die Fußballer und Vereinsverantwortlichen dauerhaft auf eine Infektion geprüft werden können. Dazu nahm Christian Seifert ebenfalls sehr klar Stellung: „Alle Labore haben uns schriftlich versichert, dass die derzeitigen Kapazitäten ausreichend sind und durch Covid-19 keine Limitierung der Testkapazitäten auftreten.“ Am Ende würde laut Seifert der Profi-Fußball eben Kapazitäten beanspruchen, die unter 0,4 Prozent der verfügbaren Tests lägen. Insofern ist wohl eines der größten Argumente, das überhaupt gegen Geisterspiele in der Bundesliga sprechen würde, entsprechend aus dem Weg geräumt.
Welche Rolle spielt das RKI bei der Entscheidung?
Zuvor hatten sich ja bereits die Ministerpräsidenten Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern) positiv zu einem möglichen Neustart der Bundesliga im Mai geäußert. Söder wolle aber das Robert-Koch-Institut zu Rate ziehen. Dieses hält wenig bis gar nichts von der Idee. Allerdings bezieht sich das RKI eben auf diese Testkapazitäten. Und es ist kaum anzunehmen, dass die Politik diese 0,4 Prozent am Ende damit begründen, eventuell dem deutschen Fußball einen nachträglichen Schaden zuzufügen. Ansonsten – bleiben wir bei den Finanzen – hat sich die DFL nun mit allen Medienpartnern – bis auf einen – einigen können. Allerdings sei es nicht der Streamingdienst DAZN. Falls die Bundesliga nicht mit einem Neustart weiterginge, werden dann wohl Rückzahlungen fällig. Ansonsten sei die Liquidität der 36 Profi-Vereine aber bis zum 30. Juni gesichert.
Am 30. April fällt die Entscheidung über den Neustart
Der 30. Juni ist dann auch stets jenes Datum, bis wann die DFL nach Möglichkeit die Saison 2019/20 in der 1. Bundesliga und in Liga zwei beenden möchte. Dies sei nach wie vor der Masterplan. Allerdings wird es definitiv nicht direkt am ersten Wochenende im Mai weitergehen. Das schloss Christian Seifert aus. Ebenso wollte er keinen konkreten Termin, zuletzt waren der 16. Mai oder 23. Mai offenbar im Gespräch, nennen. Und dann wählte er jene Worte, die allen Fans Mut machen: „Sollte die Politik beschließen, dass es am 9. Mai weitergehen kann, dann werden wir am 9. Mai bereit sein.“ Den 30. April fiebern jetzt alle entgegen. Die DFL hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nun liegt der Ball bei der Politik.
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