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Nach Stadion-Karikatur: Zwist zwischen Union Berlin und RB Leipzig

RB Leipzig ist nicht überall beliebt - auch nicht bei Union Berlin.

Eigentlich sollte der vergangene Sonntag für den 1. FC Union Berlin ein großer Feiertag werden. Zum ersten Mal überhaupt sind die Berliner in der 1. Bundesliga aktiv gewesen. Dann auch noch im eigenen Stadion und zusätzlich mit RB Leipzig sogar gegen einen Ost-Nachbarn. Mehr geht eigentlich nicht!

Dennoch wurde der Tag für die Köpenicker unterm Strich eher unschön. Sportlich gesehen hat der Champions-League-Aspirant aus Leipzig den Gastgebern keine Chance gelassen. Und auch abseits des Spielfeldes haben die Unioner für Aufsehen gesorgt – nicht zur Freude der Gäste.

Karikatur im Stadionheft verhöhnt RB Leipzig

In Sachsen hat Union Berlin keine Pluspunkte am ersten Spieltag sammeln können. Im Stadionheft der Berliner war zum Auftakt gegen RB Leipzig eine Karikatur zu sehen, die eigentlich humoristisch gemeint war, so bei den Gästen allerdings nicht ankam. Darauf zu sehen: Das Maskottchen der Unioner, wie es einen Bullen in die Luft tritt. Im Hintergrund ist zudem ein verändertes RB-Logo zu erkennen. Statt der Bullen sind hier zwei Ratten zu sehen, die an einem Zwei-Euro-Stück nagen. Eine unmissverständliche Anspielung auf die finanzielle Ausgangslage beim Liga-Konkurrenten.

Während sich die Anhänger von RB über die Karikatur vor allem im Netz erzürnten, reagierte der Club selbst recht zurückhaltend. RB-Sprecher Florian Scholz erklärte im Anschluss:

“Das bedarf keines Kommentars. Wir zeigen als junger und sehr familiärer Club an über dreihundert Standorten in Sachsen, wofür wir stehen und Haltung zeigen: Toleranz, Respekt, Offenheit und Vielfalt.“

Und Union Berlin? Der Club aus der Hauptstadt reagierte anders, als sich viele Anhänger von RB das vielleicht gewünscht hätten. Gegenüber der „Bild“ erklärte der Verein, dass das Stadionheft seit längerer Zeit von einer unabhängigen Fan-Redaktion erstellt werden würde und der Club die Inhalte auch künftig nicht zensieren wolle.

Union Fans mit eindringlicher Botschaft

Abseits dieses kleinen Aufregers im Stadionheft haben die Fans vom 1. FC Union Berlin am ersten Spieltag dennoch für einen Gänsehaut-Moment sorgen können. Vor dem Spiel wurden Plakate von 455 verstorbenen Union-Fans in die Höhe gehalten, damit auch diese beim ersten Bundesliga-Spiel in der Geschichte des Vereins dabei sein können. Eine emotionale Aktion, für die Anhänger im Vorfeld die Bilder ihrer Liebsten auf Plakate drucken lassen konnten.

Stimmungstechnisch wurde es im Stadion An der Alten Försterei dann allerdings erst einmal ruhig. Um gegen die Anhänger der Gäste und die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs zu protestieren, verstummten die Union-Fans für die ersten 15 Minuten des Spiels. Kurioserweise stand es bis zu jenem Zeitpunkt noch 0:0. Just, als die Union-Fans in der 16. Minute die Stimmung ankurbeln wollten, schlug der Gast aus Leipzig durch Marcel Halstenberg mit dem 0:1 aus Union-Sicht eiskalt zu.

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Sportlich keine Chance für den Aufsteiger

Für die Bullen war das erst der Auftakt in ein sehr munteres erstes Saisonspiel. Union Berlin wiederum hatte enorme Probleme, sich mit dem schnellen Tempo des Gegners zurechtfinden zu können. Losgelegt hatte die Mannschaft von Trainer Urs Fischer im 4-2-3-1-System, was zumindest die ersten 15 Minuten auch gut funktionierte. Passend: Kurz nachdem die Gäste zum 1:0 aus ihrer Sicht trafen, schlug das Wetter über Köpenick um – der strahlende Sonnenschein verwandelte sich in einen prasselnden Regen. Und damit kamen offenbar vor allem die Bullen aus Leipzig besser zurecht. In der 23. Minute hätten die Gäste fast auf 2:0 erhöht, ein Handspiel allerdings verhinderte dies. Im weiteren Verlauf konnte Union zwar einige Minuten lang Chancen herausspielen, kam aber nicht zu wirklich torgefährlichen Aktionen.

Der Champions-League-Aspirant aus Leipzig stellte sich da wesentlich cleverer an. Marcel Sabitzer erhöhte nach guter Vorlage von Marcel Halstenberg in der 31. Minute auf 2:0 für die Gäste, ehe der Österreicher das 3:0 anschließend vorbereitete. Die Hausherren verloren den Ball in der eigenen Spielhälfte, Sabitzer hatte das Auge für Mitspieler Timo Werner, der noch vor der Pause für das 3:0 für RB sorgte (41.). Im Prinzip war die Partie damit bereits entschieden. Union versuchte in der zweiten Spielhälfte noch einmal mehr nach vorne, öffnete dem Gast dadurch aber auch weitere Räume. Die kann RB bekanntlich nutzen und so wurde in der 69. Minute durch Neuzugang Nkunku das 4:0 besorgt. Urs Fischer erklärte nach dem Spiel:

“Mit dem heutigen Spiel sind wir in der Liga angekommen. Wir haben zu viele eigene Fehler gemacht, die gegnerischen Treffer damit provoziert. Das Spiel hätte auch höher ausgehen können. Solche Dinge dürfen der Zukunft nicht passieren, daran arbeiten wir.“

Möglichkeit dazu bekommen die Berliner am kommenden Samstag (24. August 2019) im ersten Bundesliga-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte beim FC Augsburg. Die Bullen aus Leipzig sind erst einen Tag später am Sonntag in der Red Bull Arena gegen Eintracht Frankfurt dran.

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