In der Hauptstadt geht es derzeit drunter und drüber. Fußballerisch haben die Berliner in den letzten Spielen nur wenig auf den Platz gebracht. Ohnehin liegt die gesamte Aufmerksamkeit in diesen Tagen aber neben dem Rasen. Jürgen Klinsmann, der nur wenige Wochen als Cheftrainer der Berliner aktiv war, ließ in Tagebucheinträgen kein gutes Haar am Verein. Genau jene Einträge wurden nun veröffentlicht. Aber wie geht der Club vor dem wichtigen Kellerduell gegen Düsseldorf damit um?
Zudem steht noch eine weitere unangenehme Frage im Raum: Sind die Bundesliga-Spiele möglicherweise schon bald nur noch Geisterspiele? Die Angst vor dem Corona-Virus geht um. In Italien wird deshalb bereit an diesem Wochenende vor leeren Rängen gekickt. Ist das auch für diese Partie denkbar?
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Hertha: Profis sollen sich nicht zu Klinsmann-Kritik äußern
Eigentlich sollte Jürgen Klinsmann als neuer Trainer der Hertha die alte Dame wieder auf Kurs bringen. Jetzt aber hat der Kapitän als erster das Schiff verlassen – und einen Trümmerhaufen hinterlassen. Zumindest, wenn man Klinsmanns eigenen Worten glauben darf. Die wurden jüngst durch die „Sportbild“ enthüllt und werfen ein interessantes Bild auf den Traditionsclub. So urteilte der ehemalige Nationaltrainer nicht nur negativ über Michael Preetz und die Clubführung, sondern auch über die medizinische Abteilung und die Spieler. Über Torwart Thomas Kraft notierte Klinsmann: „Ständig krank oder verletzt, keinen Mehrwehrt mehr, Vertrag auslaufen lassen.“ Ohnehin seien die Torhüter der Hertha nicht Bundesliga-Standard, so Klinsmann. Dennis Smarsch, sei „keine Perspektive für die 1. Liga“, Rune Jarstein „erzeugt keinen Mehrwert mehr“.
Damit längst nicht genug. Stürmer Solomon Kalou ist in den Augen von Klinsmann „zu alt und zu satt“, Die Abwehrspieler Karim Rekik und Marvin Plattenhard „nicht leidensfähig“. Auch Lukas Klünter und Dodi Lukebakio bekamen ihr Fett in den Einträgen weg. Klinsis Urteil zu Klünter: „technisch zu schwach“ und zu Lukebakio: „Gekauft für 20 Millionen, eher unter der Rubrik Fehleinkauf von Preetz“. Wie die „Bild“ wissen möchte, haben Arne Friedrich als Performance-Manager und Alexander Nouri als Trainer ihrem Team erst einmal einen „Maulkorb“ verpasst. Die Profis dürfen sich nicht über die Kritik äußern. Im Training allerdings scheint dieser nicht zu gelten. Spöttisch brüllte Coach Thomas Kraft auf dem Platz in Richtung Kollegen: „Ihr müsst doch den Mehrwert steigern!“ und nahm damit direkt Bezug auf die Aussagen des Ex-Trainers.
Verein weist „widerliche“ Anschuldigungen von sich
Während die Profis schweigen müssen, hat sich die Clubführung jüngst zu den Aussagen von Klinsmann geäußert. Diese seien „widerlich“ und in vielerlei Hinsicht nicht den Tatsachen entsprechend. Wiederum nicht geäußert hat sich Hertha-Investor Lars Windhorst. Windhorst investierte rund 225 Millionen Euro in die Hertha und hält 49,9 Prozent der Club-Anteile. Brisant: Die Tagebucheinträge waren für Windhorst bestimmt. Der hatte Klinsmann als Berater seiner Beteiligungsfirma „Tennor“ engagiert. Ein Engagement, welches offenbar mittlerweile aufgekündigt wurde. Gegenüber der „Bild“ teilte Andreas Fritzenkötter als Sprecher von Investor Windhorst mit: „Da es sich um ein internes vertrauliches Papier handelt, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, werden wir es auch nicht öffentlich kommentieren.“
Abgesehen von dem Klinsmann-Chaos begleitet die kommende Partie in Düsseldorf noch eine andere Sorge: Das Corona-Virus. Dieses hat sich offenbar mittlerweile stärker in Europa ausgebreitet als gedacht. In Italien werden deshalb schon an diesem Wochenende Spiele ohne Zuschauer ausgetragen. Und in Düsseldorf? Laut Verein gibt es bislang noch keine besonderen Vorbereitungen. Die Fortuna erklärte aber, man werde sich nach den Vorgaben der DFL richten. Die DFL wiederum steht in Kontakt mit den Vereinen, aber auch mit dem Bundesministerium. Das Gesundheitsministerium prüft von Fall zu Fall, ob Zuschauer ausgeschlossen werden sollten. Da in Nordrhein-Westfalen offenbar bereits mehrere Verdachtsfälle auf das Virus bestätigt werden konnten, scheint ein Geisterspiel zumindest nicht undenkbar.
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