Erst ein 1:1. Dann ein 2:3 im DFB-Pokal und das Aus. Schließlich eine 1:4-Klatsche. Drei Mal gab es das Berliner Derby in der Saison 2021/22. Kein einziger Sieg gelang Hertha BSC in diesem drei Partien gegen den 1. FC Union Berlin. Rund ums Olympiastadion waren sie groß darin, Visionen vom internationalen Fußball, ja sogar von der Champions League zu zeichnen. International spielt aber in der Saison 2022/23 nur Union. Zwar nicht in der europäischen Königsklasse, aber immerhin in der Europa League. Die Alte Dame hingegen muss froh sein, in der aktuellen Saison überhaupt noch erstklassig spielen zu dürfen. Erst die allerletzte Chance in der Relegation wurde genutzt. Darüber lest ihr jetzt alles in der Hertha BSC Bilanz.
Also über Stärken und Schwächen der Berliner. Ebenso wagen wir eine Hertha BSC Prognose 2022/23 für die anstehende Spielzeit, die – wie es der Zufall so will – direkt mit dem Berliner Derby startet. Und damit gleich mit der Gelegenheit, sich doppelt zu rehabilitieren bei den Fans. Für drei verpasste Chancen auf den Derbysieger. Und für all die Sorgen und Abstiegsängste in einer ganz schlimmen Bundesliga Saison 21/22. Für Besserung sorgen soll der neue Trainer. Sandro Schwarz war zuletzt bei Dynamo Moskau tätig. Durchgestartet ist seine Karriere aber 2017 beim 1. FSV Mainz 05. Nun also ist der 43-Jährige gefragt. Als bereits vierte Übungsleiter innerhalb kürzester Zeit. Ob er die Alte Dame wieder auf Zack bringen kann?
Unsere Hertha BSC Bilanz blickt aber erst einmal zurück. Auf die erfolgreiche Mission Magath, auf das Scheitern von Pal Dardai und Tayfun Korkut. Und auf die Spieler, die im Kader noch am ehesten ihre Leistungen abrufen konnten und vielleicht auch in der Hertha BSC Prognose 22/23 zu Lichtblicken avancieren könnten.
Hertha BSC Statistik: So hat die Alte Dame abgeschnitten
Endlich mal ein Finale im eigenen Wohnzimmer Olympiastadion. Im DFB-Pokal 2021/22 verpasste Hertha BSC diese Chance, die so groß wie lange zuvor nicht mehr war, erneut. Weil gegen Union das Viertelfinale mit 2:3 verloren wurde. Doch alles in allem blieb der Pokal-Wettbewerb noch das eher erfreulichere Kapitel in einer ansonsten traurigen Saison-Story. Denn die endeten nach den regulären 34 Spieltagen nur mit Platz 16. Und nach der Relegation immerhin mit einem Happy End. Obwohl Hertha BSC das Hinspiel gegen den Hamburger SV mit 0:1 im Olympiastadion verloren hatte und schon mit einem Bein in der zweiten Liga stand. Ludovit Reis hatte in der 57. Minute für blankes Entsetzen bei den Hausherren gesorgt, als ihm für die Rothosen der alles entscheidende Treffer gelang.
Vielleicht war sich der HSV zu sicher. Vielleicht hatte Felix Magath einfach die passende Strategie. In jedem Fall passierte das, was die wenigsten Fans für möglich gehalten hatten. Hertha BSC drehte den Rückstand im Rückspiel noch, gewann mit 2:0. Dedryk Boyata jubelte im Volksparkstadion schon nach vier Minuten. Marvin Plattenhardt erzielte mit einem Geniestreich das 2:0 zum Klassenerhalt (63.). Und am Ende hatte Fredi Bobic eben doch alles richtig gemacht. Der neue Sport-Geschäftsführer musste viel Spott und Häme über sich ergehen lassen, als er nach dem 26. Spieltag entschiede: Aus für Trainer Tayfun Korkut, Felix Magath soll es richten. Und mit mehr Magier als Quälix erfüllte Magath seine Aufgabe mit einer stoischen Ruhe.
Gelassen blieb der Coach selbst dann, als Hertha BSC mehrere Matchbälle zum direkten Klassenerhalt liegen gelassen hatte. Erst auf der Alm bei Arminia Bielefeld (1:1), dann im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:2) und schließlich auch gegen den BVB (1:2). Doch Felix Magath betonte immer: Er habe sich ohnehin auf eine Relegation gegen den Hamburger SV vorbereitet. Ausgerechnet gegen seine alte Liebe, die 180 Minuten ruhen musste. Und dass er dann Kevin-Prince Boateng, der im Hinspiel gar nicht dabei war, fürs Rückspiel als Leader in den Ring warf, war wohl die entscheidende Nuance, mit der Hertha BSC noch den Kopf aus der Schlinge zog.
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Hertha BSC Bilanz: Das lief in der Saison 21/22 gut oder sogar spitze
Zugegeben: In unserer Hertha BSC Bilanz gibt es nicht gerade viel, was wir positiv herausheben könnte. Das Abschneiden im DFB-Pokal mit dem Erreichen des Viertelfinales gehörte sicherlich dazu. Ebenso das Aufbäumen, der Charakter und die Moral im Rückspiel der Relegation. Beides haben wir euch ausführlich geschildert. Und ansonsten? Die Hinrunde der 1. Bundesliga Saison 2021/22 war noch zufriedenstellend. Denn nach 17 Spieltagen lag die Alte Dame noch auf Platz elf. Bis dato hatten die Berliner immerhin mehr als die Hälfte ihrer Partien nicht verloren.
Sechs Siege und drei Unentschieden standen vor dem Rückrunden-Start acht Pleiten gegenüber. Das bedeutete in der Zwischenabrechnung 21 Punkte. Zu viele haben aber wohl auf die internationalen Plätze geschielt, die zu diesem Zeitpunkt nur sechs Zähler entfernt lagen. Sie hätten besser daran getan, den Blick in der 1. Bundesliga Tabelle nach unten zu richten. Denn der Vorsprung auf den Drittletzten betrug seinerzeit nur vier Punkte.
Konstanz war kaum vorhanden. Während der gesamten Saison. Egal, wie der Trainer hieß. Unter Pal Dardai schaffte die Alte Dame zwei Mal zwei Siege nacheinander. Unter Tayfun Korkut gelang mit dem 3:2 gegen Borussia Dortmund ein sportliches Ausrufezeichen. Und mit Felix Magath, der wegen Corona seine Premiere damals selbst verpasste, schafften die Hauptstädter auch ein 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim und damit der höchste Saisonsieg. Unter seiner Regie klappte es ein einziges Mal, drei Begegnungen in Folge unbesiegt zu überstehen. Den dritten Sieg verpassten die Berliner in allerletzter Sekunde, als Bielefelds Nilsson noch das 1:1 gelang – und Hertha so weiter zittern ließ.
Hertha BSC Rückblick: Das muss definitiv besser werden
Formulieren wir die Überschrift in diesem Teil der Hertha BSC Bilanz doch einfach anders: Schlechter werden kann es kaum noch. Alleine der Blick auf die Rückrundentabelle 21/22 spricht da Bände. Denn die Alte Dame war in der Rückserie das schlechteste Team. Sogar schwächer als Absteiger SpVgg Greuther Fürth. Drei Siege und drei Remis holten die Kicker von der Spree. Dem standen allerdings auch satte elf Niederlagen gegenüber. So oft verlor keine andere Mannschaft. Hinzu kam die eklatante Abwehrschwäche, die sich aber schon in der Hinrunde abzeichnet hatte. Mit 36 Gegentoren kassierte Hertha BSC die meisten in der Bundesliga Rückrunde 21/22 – auch mehr als Fürth mit 33 Gegentoren.
Die Abwehr und damit die Defensivleistung war ohnehin das wohl größte Manko beim Hauptstadt-Club. Denn Hertha BSC musste in den 34 Partien stolze 71 Gegentore hinnehmen. Greuther Fürth kommt zwar als Schlusslicht in dieser Bundesliga Statistik auf 82 Gegentreffer, allerdings sagt der Abstand zum Drittletzten VfB Stuttgart (59 Gegentore) dann viel darüber aus, wie löchrig es in der Berliner Hintermannschaft tatsächlich zuging. Gerade gegen Top-Teams war zu erkennen, wie überfordert die Alte Dame tatsächlich war. Das 0:6 und 1:6 gegen RB Leipzig oder auch ein 0:5 bei den Bayern sprechen da eine deutliche Sprache.
Erschwerend hinzu kommt die schon angesprochene wie fehlende Konstanz. Die lässt sich nämlich sehr gut in den Tabellen der Heimspiele und Auswärtspartien ablesen. In beiden Rankings belegt Hertha BSC hier den viertletzten Platz. Anders formuliert: Eines besondere Stärke zu Hause oder in fremden Stadien lässt sich auch nicht ausmachen. Was ja bisweilen ein großer Pluspunkt der Konkurrenten im Abstiegskampf ist. Offensiv waren einige Dinge noch in Ordnung, aber vor allem in den Gastspielen hakte es extrem. Denn in 17 Auswärtsmatches erzielten die Berliner nur 13 Treffer. Nur Arminia Bielefeld (12) war noch harmloser unterwegs.
Hertha BSC Spieler, die Glanzlichter setzen
Kevin-Prince Boateng war der Leader. Nicht ständig auf dem Platz. Doch zumindest in den Momenten, als es besonders wichtig wurde. Sinnbildlich dafür, dass der Routinier sich in 18 Spielen direkt mal acht Gelbe Karten abholte. Die meisten im Kader der Berliner. Dedryck Boyata und Marc Oliver Kempf sahen übrigens auch jeweils ein Mal Rot. Doch kommen wir in diesem Teil der Hertha BSC Bilanz besser zu den erfreulicheren Themen. Zu den Spielern, die uns Freude gemacht haben etwa.
Ein echter Torjäger, ein Knipser, der weiß wo er zu stehen hat, fehlte dem Team von der Spree. Doch gemessen an der Tatsache, das Stevan Jovetic für seine sechs Saisontore nur 18 Einsätze benötigte, ist das noch ein ordentlicher Wert. Isak Belfodil und Marco Richter erzielten jeweils fünf Treffer. Davie Selke jubelte noch vier Mal. Abgesehen von Belfodil, der auch fünf Assists für sich verbuchte, machten ach Vladimir Darida und Maximilian Mittelstädt mit noch fünf Vorlagen auf sich aufmerksam.
Keeper Alexander Schwolow, Niklas Stark, der zu Werder Bremen wechselt, sowie Dedryck Boyata, der Torschütze in der Relegation im Volksparkstadion, waren drei Konstanten im Abwehrverbund. Seat Serdar ist im Mittelfeld zu erwähnen. Er absolvierte gemeinsam mit Marco Richter und Lucas Tousard die meisten Einsätze. Das Mittelfeld-Trio kam auch je 30 Spiele im Hertha BSC Trikot.
Sommerfahrplan: So geht es 2022/2023 weiter für Hertha BSC
Trainingsstart: 22. Juni mit den entsprechenden Leistungstests
DFB-Pokal: 31. Juli bei Eintracht Braunschweig (18 Uhr)
Folgende Testspiele hat Hertha BSC geplant: 29. Juni: TuS Makkabi Berlin (18 Uhr), 2. Juli: SV Babelsberg 03 (16 Uhr), 8. Juli: FC Energie Cottbus (19., 16. Juli: Derby County 20. Juli: Gegner noch offen, 23. Juli: West Bromwich Albion.
Diese Trainingslager hat der Hertha BSC ins Visier genommen: 27. Juni bis 2. Juli in Kienbaum (Brandenburg); 12. bis 23. Juli in Burton upon Trent (England).
Bundesliga Spielplan: Der Auftakt hat es für Hertha BSC in sich. Denn direkt am ersten Spieltag steigt der Berliner Derby beim 1. FC Union im Stadion An der Alten Försterei. In den ersten beiden Heimspielen im August empfängt die Alte Dame unterdessen Europa League Sieger Eintracht Frankfurt und Vize-Meister Borussia Dortmund. Dazwischen reist Hertha noch an den Niederrhein zu Borussia Mönchengladbach. Und auch für die erste Pokalrunde haben die Hauptstädter vor dem Start der 1. Bundesliga alles andere als ein Traumlos erwischt. Es wartet sie ein Auswärtsspiel beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig.
Hertha BSC Fazit und Prognose: Was ist 2022/23 möglich?
Sandro Schwarz erwartet keine leichte Aufgabe als neuer Übungsleiter. An der Spree ist es ohnehin ein unruhiges Pflaster. Und sollte direkt zum Auftakt das Derby bei Union verloren gehen oder etwa auch in Braunschweig ein frühes Pokal-Aus passieren, dann gleicht die Alte Dame wohl schnell einem Pulverfass. Baustellen muss Schwarz einige beheben. Allen voran die Defensive muss sich zwingend verbessern. Und zwar enorm. Ein echter Knipser würde den Berlinern ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Das neue Team wird Sandro Schwarz um Suat Serdar aufbauen, der endlich da kicken soll, wo er es am besten kann, aber unter den vorherigen Trainer selten zeigen durfte: im zentralen Mittelfeld. Schwarz kennt seinen Star gut. Denn bevor er zum FC Schalke 04 wechselte, entdeckte ihn Schwarz in Mainz und formte aus ihn einen Stammspieler im deutschen Fußball-Oberhaus.
Unser Tipp: Es wird eine erneut schwere Saison. Unsere Hertha BSC Prognose 2022/23 lautet: Die Alte Dame wird wieder um jeden Punkt für den Klassenerhalt ringen müssen. Die Konkurrenz ist mit Werder Bremen und Schalke 04 als Aufsteiger noch einmal deutlich größer geworden. Es gibt eigentlich kein Team, das in 2022/23 ein Rolle wie zuletzt die chancenlose Spielvereinigung Greuther Fürth einnehmen könnte. Da bleibt nur zu hoffen, dass diesen Part am Ende nicht doch Hertha BSC einnimmt. Alles zwischen Platz elf und 15 wäre also bereits ein Erfolg. Und weil der Trainer mit neuen Ideen daherkommt, wird den Berlinern genau eine solche Platzierung auch gelingen.
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