Im Erzgebirge werden sie fast schon pathetisch. Zumindest FC Erzgebirge Aue Präsident Helge Leonhardt, der nicht sehnlicher als den 9. Mai herbeisehnt. Beim sächsischen Nachbarn Dynamo Dresden stellen sich derweil einige Fragen auf, wenn es um einen Neustart in der 2. Bundesliga geht.
Die dringlichste Antwort, die bekam Sportdirektor Ralf Minge am Donnerstag von der Deutschen Fußball Liga (DFL) noch nicht präsentiert. Nämlich wie es weitergehen könnte. Mehr als das – nicht nur von Leonhardt – herbei geschworene Datum des 9. Mai kursiert aktuell nicht in Sachen Re-Start der Bundesliga. Dafür wurde die DFL bezüglich ihres Konzepts zum Ablauf von Training und Geisterspielen sehr konkret. Wir haben die Stimmen und Meinungen der ostdeutschen Zweitligisten Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden für euch zusammengefasst.
Keine Fans, weniger Einnahmen: Erzgebirge Aue fehlt eine Million Euro
Helge Leonhardt heißt der der Präsident von Zweitligist FC Erzgebirge Aue. Und beim ersten Mann im Verein ist eine erste Erleichterung nicht zu übersehen und überhören, wenn er sagt: „Alle sind sich einig, dass es nur gelingen kann, wenn die Regeln strikt eingehalten werden und die Fußballer eine Vorbildfunktion einnehmen.“ Dies gelte aber für Leonhardt nicht nur im Training oder in den Spielen, sondern eben auch im privaten Leben. Dass Erzgebirge Aue ob der fehlenden Zuschauereinnahmen dann auf fast exakt eine Millionen Euro verzichten muss, ist da fast schon das geringere Übel. Hauptsache ist, es geht irgendwie weiter.
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Helge Leonhardt: „Wenigstens der Fußball bleibt uns“
Und so kommt Helge Leonhardt auch zu einer glasklaren Meinung bezüglich aller Kritik an einem möglichen Neustart der 2. Bundesliga. Geisterspiele seien am Ende besser als nichts. In vielen anderen Sportarten sei das so nicht möglich. Der Handball etwa hat ja bekanntlich die Saison vorzeitig abbrechen müssen. Leonhardt glaubt: „Viele Deutsche freuen sich auf die Fußballübertragung. Ich auch. Wenigstens der Fußball bleibt uns.“ Klar ist für den Präsidenten des FC Erzgebirge Aue aber ebenfalls: „Das wird ein Härtetest, der zeigt, ob alle 36 Klubs den Anforderungen gerecht werden.“ Denn das Konzept, dass die DFL am Donnerstag präsentierte, ist vorbildlich, aber eben auch extrem herausfordernd.
Für Helge Leonhardt wäre der 9. Mai, also das mögliche Datum für einen Neustart in der 2. Bundesliga, ein ganz besonderer Tag. „Ich hoffe inständig, dass dieser 9. Mai dann ein Tag der Befreiung wird für alle 36 Erst- und Zweitligisten wird. Es ist quasi die Stunde Null, der Stillstand wäre für die Vereine vorbei.“ Vorerst jedenfalls. Bis dann irgendwann eben auch wieder Fußballspiele vor Fans wieder möglich seien. Der Präsident von Erzgebirge Aue glaub aber auch an einen steinigen Weg bis dahin: „Es wird eine Marktbereinigung stattfinden. Es muss alles gesichert sein. Fußball darf nicht über der Gesundheit stehen, dann werden auch Lösungen gefunden.“
Noch kein konkreter Fahrplan für die 2. Bundesliga
Bei Dynamo Dresden sehen sie die Sachlage ganz ähnlich. In der Bild-Zeitung äußerte sich SGD-Sportdirektor Ralf Minge sehr ausführlich zu dieser Thematik. „Auch wir wollen die Saison zu Ende spielen, das steht außer Frage“, so Minge, als er kurz vor der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zu einem Neustart in der 2. Bundesliga befragt worden war. Doch in einem Punkt irrte sich Ralf Minge. Denn den von ihm erhofften Zeit- und Ablaufplan, den gab es nicht. Zumindest nicht den, was die kommende Partien betrifft und wann weitergespielt werden soll oder könnte.
Warum der 9. Mai fast schon jetzt unrealistisch ist
„Entscheidend ist, dass es einheitliche Richtlinien gibt, die für alle Teams gelten. Mindestens zwei Wochen bis zum ersten Punktspiel wurden allen Teams zugesichert“, so Minge weiter. Wenn der Sportdirektor von Dynamo Dresden damit richtig liegt, dann wird es aber mit dem 9. Mai als Termin für einen Neustart in der 2. Bundesliga nicht klappen. Denn eine definitive Entscheidung, ob der Ball überhaupt wieder rollt, und sei es in Form von Geisterspielen, wird erst am 30. April erwartet. Dann konferiert nämlich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten wieder. Und dann wären es bis zum 9. Mai eben keine zwei Wochen mehr.
Ralf Minge: „Wie verfahren wir dann?“
Also erscheint es fast wahrscheinlicher, dass bei grünem Licht von der Politik der 16. Mai oder vielleicht auch erst der 23. Mai „der Tag der Befreiung“ werden könnte, um es mal in den Worten von Aue-Präsident Helge Leonhardt zu formulieren. Vielleicht ist das sogar besser. Denn Fragen wird es viele geben. Das wird am Beispiel Dynamo Dresden schon recht deutlich. Ralf Minge erklärt: Bei Dynamo stünden fünf Spieler im Kader, die vor kurzem Vater geworden sind oder es demnächst werden. Minge: „Wenn sie die Gefahr einer Ansteckung als zu groß ansehen, wie verfahren wir dann?“ Fragen, wenn auch Detailfragen, die die DFL mit Sicherheit noch viele dieser Art beantworten werden muss.
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