Nach Abschluss des Jahres 2019 hatte Erzgebirge Aue 29 Punkte auf dem Konto. Die Veilchen waren in Schlagdistanz zum Aufstiegstrio um den VfB Stuttgart, dem Hamburger SV und Arminia Bielefeld. Doch im Jahr 2020 läuft es bislang nicht rund. Erst ein müder Punkt wurde in drei Partien eingefahren. Daher wollen wir die bisherigen Spiele Revue passieren lassen und zugleich auf die nächsten Spiele schauen. Denn schlussendlich muss die Negativspirale irgendwann ein Ende nehmen.
Natürlich werden in Aue kleinere Brötchen gebacken. Im Erzgebirge erwartet niemand so wirklich den Aufstieg von den Schuster-Jungs. Wir von Ostfußball können uns dem nur anschließen. Schauen wir doch einmal auf das Saisonfinale 18/19. Hier finden wir die Veilchen nach 34 Spieltagen nämlich auf Platz 14. Sie hatten damals 40 Punkte auf dem Konto – zehn Stück mehr als jetzt. Doch aktuell sind halt noch 13 Partien zu spielen.
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Erzgebirge Aue verliert in Stuttgart deutlich
Der VfB Stuttgart feuerte doppelt so viele Schüsse ab. Vier Mal so viele erreichten den Kasten des Torhüters. Und auch beim Ballbesitz hatten die Schwaben knapp zwei Drittel auf ihrer Seite. So sieht Dominanz in der 2. Bundesliga aus. Weitere Statistiken, wie die gespielten Pässe und gestarteten Angriffe sprechen für die Stuttgarter. FCE-Trainer Schuster sprach im Nachlauf der Partie über einen taktischen Kniff: „Ich glaube, dass wir den VfB mit unserer Viererkette etwas überraschen konnten, weil sie uns wohl eher mit einer Fünferkette erwartet hatten.“ Tatsächlich kam Erzgebirge Aue gar nicht so schlecht in das Spiel. Doch ist Viererkette ein weiter Begriff. Nominell standen drei gelernte Innenverteidiger in der Startaufstellung (Mihojevic, Rasmussen und Gonther). Dazu kam der linke Verteidiger Kempe. Doch wurde es hinten eng, so rückten Strauß auf der rechten und Hochscheidt auf der linken Seite ein. Dann wurde aus der Vierer- eher eine Sechserkette.
Was sich nach volle Pulle Defensive anhört, ließ sich zum Start gar nicht schlecht ansehen. Denn schon nach fünf Minuten legte Fandrich auf Strauß, der knapp vergab. Zwei Minuten später gab es noch eine Gelegenheit für Daferner. Doch damit waren die Minuten der Auer vorbei. Hätten sie hier getroffen, wer weiß wie sich das Spiel entwickelt hätte. Aber es kam anders. In der 34. und 42. Minute traf jeweils Daniel Didavi vom VfB Stuttgart. Bis zu den letzten 15 Minuten schleppte sich die Begegnung mit Vorteilen für die Schwaben dahin. Dann hätten Testroet oder Krüger noch den Anschluss schaffen können. Erneut kam es anders. Denn in der 94. Minute schlug Mario Gomez zu. Es war schon sein dritter Treffer im dritten Ligaspiel im Jahr 2020. Mit 34 Jahren scheint Gomez noch kein bisschen müde.
Veilchen mit einem Punkt insgesamt gegen Bielefeld und Wehen Wiesbaden
Natürlich möchten wir unseren Rückblick auf das Jahr 2020 komplett machen. Am letzten Tag des Januars stand das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld an. Hier holten die Veilchen ihren bislang einzigen Punkt im laufenden Kalenderjahr. Manche mögen meinen, für ein Heimspiel sei es zu wenig. Doch die Bielefelder sind Tabellenführer und einfach gut in Form. Chancentechnisch hat Aue der DSC die Stirn geboten. Mit nur 27 Prozent Ballbesitz war jedoch deutlich abzusehen, wer das Heft in der Hand hatte. Und das waren die Bielefelder mit 73 Prozent Ballbesitz. Eine Kuriosität bleibt bestehen. Erzgebirge Aue ist das einzige Team, welches daheim noch nicht verloren hat. Sie holten sieben Siege und drei Unentschieden. Mit so einer starken Bilanz zuhause, werden sie ihre Saison im Jahr 2020 ordentlich zu Ende bringen.
Aber auf ein Spiel des Jahres müssen wir noch schauen. Kontrahent war der abstiegsbedrohte Club aus Wehen Wiesbaden. Hier müssen wir jedoch von der anderen Seite aus schauen. Aue hatte ein Auswärtsspiel. Und in der Fremde gewannen sie erst einmal, holten drei Remis und verloren ganze sieben Spiele – so auch mit 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden. Doch waren die Auer das bessere Team. Sie überzeugten im Ballbesitz und mit einer größeren Zahl von Torabschlüssen. Allerdings gelang kein Ball in die Maschen. Nur Chato traf für die Weisbadener in der 14. Minute. Auch die Gelb-Rote von Mrowca, womit das Team aus dem Erzgebirge ca. 25 Minuten in Überzahl agierte, brachte Änderung des Spielstandes mehr ein.
Daheim auswärtsstarke Störche auf den Boden holen
Erzgebirge Aue hat als nächstes die Kieler Störche vor der Brust. Holstein Kiel agiert auf einem ähnlichen Niveau wie Erzgebirge Aue. Doch die Heimstärke der Veilchen ist natürlich ein Faktor. Ohne Niederlage im Erzgebirgsstadion können die Kieler mit breiter Brust empfangen werden. Doch auswärts sind die Kieler ebenfalls weit vorne zu finden. Sie stehen dort mit fünf Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen auf dem zweiten Platz. Das Torverhältnis pendelt sich in der Fremde bei 20:17 Toren ein. Außerdem gingen die letzten fünf Auswärtsspiele nicht verloren. Dabei kamen drei Siege zustande.
Bislang hat Kiel in der Rückrunde 1:1 gegen Darmstadt und 2:0 gegen Karlsruhe gespielt. Am heutigen Montag sind sie noch zuhause gegen den FC St. Pauli im Einsatz. Von Interesse ist noch der direkte Vergleich. Denn die Störche haben fünf von elf Spielen gegen Aue gewonnen. Drei Siege für die Veilchen und drei Unentschieden sind der Statistik ebenfalls zu entnehmen. Für eine bessere Übersicht wollen wir auf die letzten fünf Spiele aus Sicht der Auer blicken: 1:1, 1:5, 2:1, 2:2 und 0:3. Wenn wir jetzt jedoch wieder nur die Heimspiele von Erzgebirge Aue gegen Holstein Kiel zur Hand nehmen, liest es sich ein Stück anders: 2:1, 0:3, 0:0, 3:1 und 2:0. Fest steht aus unserer Sicht: Aue ist hier nicht der Underdog.
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