Hand aufs Herz: Abgesehen vom Derby gegen die Hertha sollte das Heimspiel gegen den FC Bayern München das Highlight der Saison werden. Mittlerweile herrscht traurige Gewissheit darüber, dass die Partie im Stadion An der Alten Försterei ohne Zuschauer ausgetragen wird. Das schmerz vor allem die Union-Anhänger, gleichzeitig aber auch die Profis. Immerhin ist die Stimmung in Köpenick bereits in vielen Spielen ein wichtiger Faktor gewesen.
Auch abseits der ausbleibenden Ränge gibt es für Union in diesem Spiel aber einige wichtige Stellschrauben. Im Hinspiel in München konnte man sich beim 1:2 sehr ansehnlich präsentieren, im Idealfall springt im eigenen Wohnzimmer vielleicht noch mehr heraus. Doch wie könnte Union die Münchener knacken?
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Friedrich fehlt gesperrt gegen den Rekordmeister
Am Samstag (14. März 2020) wird um 18.30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei die Partie zwischen Union Berlin und dem FC Bayern München angepfiffen. Fans werden definitiv nicht mit an Bord sein. Mittlerweile ist klar: Auch dieses Duell findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ebenfalls nicht mit an Bord ist zumindest auf Unioner Seite Marvin Friedrich, der nach einem Platzverweis pausieren muss. Bitter, denn Friedrich stand in der 1. Bundesliga bereits 23 Mal für Union in der Startelf. In der Defensive plagen Urs Fischer aber ohnehin ein paar kleinere Probleme. Neven Subotic zeigte zuletzt gegen Freiburg keine gute Leistung, ebenso wenig Keven Schlotterbeck. Neu ins Team rückt wohl Florian Hübner. Gegen Freiburg musst dieser noch aufgrund einer Krankheit pausieren, jetzt soll Hübner hinten die Defensive mit dichthalten.
Im Mittelfeld sind bei den Eisernen keine Veränderungen zu erwarten. Gentner und Andrich dürften wieder im Zentrum die Fäden ziehen, außen wir Fischer vermutlich auf Lenz und Trimmel setzen. Anders sieht es ganz vorne aus. Auf der rechten Außenbahn steht Marcus Ingvartsen möglicherweise vor einem Einsatz in der Startelf. Zuletzt wurde der Däne fünf Mal in Folge nur eingewechselt. Auf der linken Seite wird Bülter von Beginn an starten, ganz vorne drin Sebastian Andersson.
Nicht zu ängstlich agieren
Doch wie sieht es taktisch aus? Klar ist: Mit einem enorm defensiven Auftritt wird Union den Rekordmeister aus München kaum beeindrucken können. Die Gäste sind es in den letzten Jahren gewohnt, ihre Spiele zum Teil enorm geduldig zu Ende zu spielen. Ohnehin ist fraglich, ob die Eisernen den puren Verteidigungskampf über 90 Minuten durchstehen können. Zu erwarten ist eher, dass Trainerfuchs Urs Fischer auf eine offensivere Ausrichtung setzt. Darauf deutet bereits das System hin, mit schnellen Besetzungen auf den Außenbahnen. Eine wichtige Rolle wird allerdings auch Sebastian Andersson einnehmen. Als Mittelstürmer dürfte sich die Spielbeteiligung gegen die Bayern in Grenzen halten. Umso wichtiger, dass er mit den vermutlich wenigen Situationen für Gefahr sorgen kann. Sei es durch eigen Abschlüsse oder das Ablegen des Balls für nachrückende Köpenicker.
Speziell im Offensivspiel wird eine enorme Geschwindigkeit erforderlich sein. Die Münchener sind in der Regel nur dann zu überspielen, wenn diese im Angriff den Ball verlieren. Genau da kommt wiederum das Defensivverhalten der Eisernen ins Spiel. Hier gilt es vermutlich, eine gute Mischung zu finden. Die Vergangenheit zeigt: Die Bayern geraten durchaus unter Druck, wenn sie permanent und aggressiv angelaufen werden. Das über die komplette Spieldauer durchzuhalten, wird allerdings kaum möglich sein. Die Hausherren müssen daher eine Balance zwischen den Pressing- und den Ruhephasen finden. Wie diese Partie ausgeht, dürfte letztendlich aber vor allem an der Lust der Bayern liegen. Und die ist bei sechs Siegen in Serie derzeit nicht zu übersehen.
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