Thomas Müller ist nicht nur Spieler beim deutschen Rekordmeister, er ist aktuell der einzige echte Kicker aus Bayern. Diese These gilt zumindest dann, wenn wir auf den erweiterten Stammkader schauen. Von der Stammelf brauchen wir aktuell gar nicht sprechen. Denn dort ist Müller nicht zu finden. Coutinho hat seine Position eingenommen. Der Spieler, der für 8,50 Millionen Euro vorerst vom FC Barcelona geliehen wurde, hat in sechs Ligaspielen zwei Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben. Thomas Müller kommt immerhin auf vier Torvorlagen. Der Unterschied: Coutinho hat 372 Minuten, Müller nur 287 Minuten in der 1. Bundesliga auf dem Feld gestanden.
Die Leistungsdaten sind laut uns von Ostfußball so unterschiedlich nicht. Daher ist es nur logisch, dass Thomas Müller die Aussage seines Trainers nicht gefallen hat. Denn Kovac sprach davon, dass Müller seine Chancen dann bekommt, wenn Not am Mann sei. Doch der Weltmeister von 2014 hat den Anspruch immer zu spielen. Wenn dies nicht beim FC Bayern möglich ist, dann eventuell anderswo. „Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen“, so Müller.
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Ist ein Wechsel von Thomas Müller die einzige Option?
„Müllert“ es bald nicht mehr beim FC Bayern München? Wechselabsichten wurden zuletzt durch die Aussagen von Kovac und Müller selbst befeuert. Doch wie ernst ist es dem offensiven Mittelfeldspieler? Für den FC Bayern München wäre es ein Stück weit ein Image-Verlust. Denn mit Müller würde der letzte Ur-Bayer gehen. Philipp Lahn hat seine Karriere beendet. Bastian Schweinsteiger im Übrigen auch kürzlich – allerdings ist er schon vor Jahren nach Amerika gewechselt. Thomas Müller hält mit seiner Art das bayrische beim FC Bayern am Leben, wie aktuell kein anderer Spieler. Doch von der einzigen Option zu sprechen, ist weit hergeholt. Wir wollen ein weiteres Szenarien entwerfen.
Ein Gespräch mit dem Trainerteam, insbesondere mit Kovac und schon sieht die Welt eventuell wieder ganz anders aus. Denn selbst Experten sind sich einig, dass der Trainer des FC Bayern München sich unglücklich ausgedrückt hat. Die Saison ist lang. München ist in drei Wettbewerben vertreten. Derzeit kommt ein Müller schon auf seine Minuten. Wenn sich einer der Akteure vorne verletzt – sei es Lewandowski, Coutinho oder Coman, könnte Müller plötzlich wieder Stammspieler sein.
Allerdings muss insbesondere Kovac hier auch ein wenig Fingerspitzengefühl beweisen. Gegen Tottenham lief es mit 7:2 fantastisch – ohne Müller in der Startelf. Gegen Hoffenheim, wo viele Fußballfans einen sicheren Sieg des FCB erwartet haben, hätte Müller im Gegenzug starten können. Doch er kam nur von der Bank – zu einem Zeitpunkt wo Bayern 0:1 hinten lag. Müller bereitete den Ausgleich durch Lewandowski vor, was die 1:2 Niederlage aber nicht verhinderte.
Wohin führt der Weg des Thomas Müller?
Thomas Müller ist 30 Jahre alt. Wie viele „gute“ Jahre er im Profifußball noch hat, ist uns nicht bekannt. Da er jedoch weniger über seine Athletik ins Spiel findet, kann er das Niveau eventuell noch einige Jahre halten. Dennoch ist er auf die Schlussgerade seiner aktiven Karriere eingebogen. Natürlich möchte er diese wertvolle Zeit nicht auf der Ersatzbank verbringen. Doch wenn er seinen Wechsel wirklich forciert, wohin verschlägt es den Bayer? Eine andere Adresse in der Bundesliga scheint unwahrscheinlich. Dortmund passt einfach nicht. Und die übrigen Clubs entsprechen nicht den Leistungswünschen eines Thomas Müller. Bleibt nur das Ausland.
Mario Gomez wechselte von Bayern zum AC Florenz. Miroslav Klose versuchte sich bei Lazio Rom. Mario Mandzukic war noch bei Real Madrid und Juventus Turin tätig. Und Franck Ribery zog es ebenfalls zum AC Florenz. Der Abschied vom FC Bayern hat die Karrieren der entsprechenden Spieler im gehobenen Alter nochmals beflügelt. Die Bild sprach davon, dass schon 2017 Versuche gestartet wurden, Müller zum FC Liverpool zu locken. Dieses Interesse könnte jetzt erneut aufflammen. Auch andere Clubs aus der Premier League sollen Müller auf dem Zettel haben.
Stimmen zu den Wechselabsichten von Thomas Müller
Zunächst einmal hat Müller noch bis 2021 Vertrag. Das hält Experten jedoch nicht davon ab, über einen möglichen Wechsel zu spekulieren. Wir haben ein paar Stimmen zusammengetragen:
- Karl-Heinz Rummenigge: „Das Verhältnis zwischen Thomas und dem FC Bayern ist total intakt. Er wird ein wichtiger Bestandteil unseres Klubs bleiben.“
- Daniel von Buyten: „Man unterschreibt die Verträge immer mit einem guten Gefühl. Aber wenn es dann irgendwann nicht so gut geht, sucht man schnell eine Lösung […] Ich finde, man muss manchmal nicht viel sagen und im Training mehr Gas geben und an seinen Platz glauben.“
- Marcel Reif: „Einen Stammplatz für Müller gibt es nicht. Er muss aus dieser Falle raus. Wenn die Mannschaft so spielt wie jetzt, kommt er von der Bank. Wenn er da raus will, gibt es nur eine Lösung.“
- Jürgen Kohler: „Ich denke schon, dass es ihn zu gewissen Überlegungen bringt. Wenn er die Freigabe bekommt, wird er im Winter wechseln.“
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